Schiffshebewerk Scharnebeck wird nicht ausgebaut
Das Schiffshebewerk in Scharnebeck bei Lüneburg soll in absehbarer Zeit nicht ausgebaut werden. Für das auf rund 240 Millionen Euro geschätzte Projekt fehlten derzeit Geld und Planungskapazitäten, hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in einem Brief an Ministerpräsident David McAllister (CDU) geschrieben.
Die Staatskanzlei in Hannover und das Bundesverkehrsministerium bestätigten einen entsprechenden Bericht der Lüneburger "Landeszeitung". Danach seien die laufenden Renovierungsarbeiten ausreichend, "die prognostizierten Verkehre in den nächsten Jahrzehnten aufzunehmen".
Nach Abschluss der im Frühjahr 2014 beginnenden Arbeiten am defekten Westtrog seien damit für die nächsten 30 Jahre die Voraussetzungen geschaffen, den Überseehafen Hamburg mit den niedersächsischen Industriegebieten zuverlässig und mit ausreichender Kapazität zu verbinden. Der Westtrog ist einer von zwei Hebetrögen, doch wird der andere derzeit generalüberholt und steht deshalb nicht als Reserve zur Verfügung. 2011 war es deshalb mehrfach zu Vollsperrungen der Anlage gekommen.
Am Schiffshebewerk wurden im vergangenen Jahr trotz der Arbeiten mehr als acht Millionen Tonnen Güter gezählt. Vor allem die Containerschifffahrt hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Mit dem 1974 errichteten Bau überwinden Schiffe einen Höhenunterschied von 38 Metern. Insgesamt muss der 1976 eröffnete Elbe-Seitenkanal 61 Meter Höhenunterschied zwischen Elbe und Mittellandkanal ausgleichen.