Seefernaufklärer der Marineflieger erfolgreich

Die deutschen Seefernaufklärer in der Unruheregion am Horn von Afrika haben nach Bundeswehrangaben erste erfolgreiche Flüge absolviert. Zwei Wochen nach Übernahme der Seeraumüberwachung hätten die Maschinen aus dem niedersächsischen Nordholz (Kreis Cuxhaven) bereits 14 mehrstündige Einsätze hinter sich, sagte Fregattenkapitän Dirk Groß am Dienstag. Eines der beiden Aufklärungsflugzeuge vom Typ Lockheed P-3C «Orion» sei inzwischen zum Marinefliegergeschwader 3 «Graf Zeppelin» nach Nordholz zurück gekehrt, weil die andere Maschine die Aufgaben im Rahmen des Anti-Terror-Kampfes («Operation Enduring Freedom») «voll erfüllt».
Die Marineflieger hatten Anfang Juli die Fregatte «Emden» bei der Überwachung der unsicheren Seewege vor der Küste Somalias abgelöst.
Die Bundeswehr kontrolliert dort mit dem internationalen Anti-Terror- Verband Task Force 150 unter kanadischem Oberbefehl verdächtige Schiffe in einem Gebiet von der achtfachen Größe der Bundesrepublik.
Die «Orion» kann bis zu 14 Stunden in der Luft bleiben und mit 700 Kilometern pro Stunde schnell ein anderes Seegebiet ansteuern. Mit einer neuartigen Kombination von Kamera und Infrarotsensor lassen sich kleine Schiffe bis auf eine Entfernung zwischen 50 und 70 Kilometern identifizieren. Pro Flug beobachte die Besatzung durchschnittlich 15 verdächtige Kontakte, sagte Groß. Die Daten werden an die Führung des multinationalen Anti-Terror-Verbandes gemeldet.
«Es gibt gute Anzeichen, dass die Region durch die ständige Überwachung der Alliierten sicherer geworden ist», sagte Groß. Das Zusammenspiel der Aufklärungsflugzeuge mit den Kampfschiffen des Verbandes sei ein wichtiges Abschreckungsmittel gegenüber Terroristen. Zur Bekämpfung von Piraten darf die Bundeswehr ihre Schiffe und Flugzeuge nicht einsetzen.
Mehr als 80 Soldaten, darunter Piloten, Techniker und Verbindungsoffiziere, gehören zu dem in Dschibuti stationierten Kommando. Die Soldaten müssten bei hohen Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius arbeiten und könnten heiße Werkzeuge oftmals nur mit Handschuhen anfassen. Trotz der extremen Bedingungen habe sich die «Orion» bisher als zuverlässig erwiesen. «Es gab noch nicht einen Fehler.»

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