Seeleute befreiten Schiff
Mit entschlossener Gegenwehr hat die Besatzung eines gekaperten libyschen Frachters somalische Piraten von Bord vertrieben. Bei dem Kampf auf der «MS RIM» nahe der nordsomalischen Küste wurde ein Besatzungsmitglied schwer verletzt, wie ein Sprecher der EU-Marinemission Atalanta berichtete. Mehrere Piraten sollen getötet worden sein. Nachdem sich die Seeleute per Funkspruch gemeldet hatten, schickte die Atalanta-Einsatzleitung vom nächst gelegenen Kriegsschiff einen Hubschrauber und einen Schiffsarzt.
Die Seeräuber wollten sich allerdings nicht so schnell geschlagen geben - mit einem anderen gekaperten Schiff versuchten sie ein weiteres Entermanöver. Erst als sich der Atalanta-Hubschrauber dem Schiff näherte, änderten sie ihren Kurs.
Erfolgreicher waren die Piraten am Mittwoch in den frühen Morgenstunden, als sie ausgerechnet im von internationalen Kriegsschiffen gesicherten Transitkorridor im Golf von Aden die unter Panama-Flagge fahrende «MS QSM Dubai» kaperten. An Bord des Frachtschiffes befinden sich 24 Mann Besatzung aus Ägypten, Bangladesch, Pakistan und Ghana.
Die Küste vor Somalia zählt wegen der Piratenangriffe zu den weltweit gefährlichsten Gewässern für die internationale Schifffahrt. Im vergangenen Jahr erpressten die Seeräuber Millionensummen von den Reedereien der gekaperten Schiffe. Somalia selbst hat keine funktionierende Regierung und auch keine Küstenwache.