Seenotkreuzer wieder im Nothafen
Nach knapp zweieinhalb Jahren Zwangspause liegt der Seenotrettungskreuzer «Theo Fischer» wieder im Nothafen Darßer Ort.
Die vier Mann Besatzung stünden seit Donnerstagabend für Rettungseinsätze auf der Ostsee bereit, teilte der Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), Andreas Lubkowitz jetzt mit. «Jetzt wollen wir mal sehen, wie sich die Dinge weiter entwickeln. Wir hoffen, dass das ein Zustand ist, der von größerer Dauer geprägt sein wird», meinte Lubkowitz.
Die «Theo Fischer» hatte seit Oktober 2007 im Hafen von Barhöft bei Stralsund gelegen. Viele Landespolitiker und Vertreter der Tourismusbranche hatten seither die Ausbaggerung der versandeten Zufahrt gefordert. Für eine schnelle Seenotrettung vor der Küste der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst lägen die beiden Häfen Barhöft und Warnemünde zu weit auseinander. Die Baggerung hatte im vorigen Herbst begonnen. Umweltschützer hatten sie aber stets als Eingriff in die Kernzone des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft abgelehnt, ein Kompromiss machte den verspäteten Beginn der Arbeiten möglich.
Am Mittwoch war die Ausbaggerung wegen des in Kürze beginnenden Anflugs der Zugvögel unterbrochen worden. Ursprünglich sollte sie schon Ende Februar beendet sein, wegen des harten Winters konnte dieser Termin aber nicht eingehalten werden. Trotzdem waren die Arbeiten so weit fortgeschritten, dass die «Theo Fischer» einlaufen konnte. Das Schiff musste nach Lubkowitz' Worten im Hafenbecken noch einige Manöver fahren, um das Eis auf der Oberfläche aufzubrechen.
Nach Angaben des Schweriner Verkehrsministeriums steht der Hafen voraussichtlich ab dem 26. März für Segler bereit - aber nur in Notfällen. Als Etappenhafen stehe er nicht zur Verfügung. Der Sprecher des Umweltverbandes WWF, Jochen Lamp, hatte zuvor gesagt, die Baggerarbeiten könnten ab Mitte Juni beendet werden, wenn bei den Vögeln die Aufzucht der Jungen fortgeschritten ist. Derweil wird im benachbarten Prerow weiter über einen geplanten Hafen diskutiert.