Seenotretter modernisieren ihre Flotte

Der ehrenamtliche Vorstand der DGzRS (v.l.): Michael Schroiff, Vorsitzender Gerhard Harder und Ingo Kramer

Die „Berlin“ wird zum Jahreswechsel abgeliefert, Fotos: DGzRS
Die Mitglieder des beschlussfassenden Gremiums der Seenotretter tagten jetzt nach über 130 Jahren erstmals wieder in der Hansestadt Stralsund. Thema war unter anderem die kontinuierliche Modernisierung der rund 60 Einheiten umfassenden Rettungs flotte.
Unter anderem befinden sich zurzeit zwei neue Seenotrettungskreuzer der 28-Meter-Klasse im Bau. Diese werden samt Tochterbooten für die Stationen Laboe und Cuxhaven fertiggestellt. Nach der Übernahme lösen sie ihre mehr als 30 Jahre alten Vorgänger ab. Darunter auch die 27,5 Meter lange „Berlin“, die zum Jahreswechsel durch einen Neubau mit gleichem Namen ersetzt wird. Entgegen ihrer Tradition hat die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in diesem Fall den Namen bereits vor der Taufe bekannt gegeben. Dadurch sollen Freunde und Förderer aus der deutschen Hauptstadt, aber auch alle mit Berlin verbundenen Menschen dazu motiviert werden, sich an der Finanzierung zu beteiligen.
Des Weiteren entstehen bis Ende 2017 drei 10,1 Meter lange Seenotrettungsboote für verschiedene Freiwilligen-Stationen. Der Bau der Schiffe ist auch online auf
www.seenotretter.de/werfttagebuch
zu verfol gen.
Die DGzRS, die in den deutschen Gebieten von Nord- und Ostsee für den maritimen Such- und Rettungsdienst zuständig ist, tagte erst zum zweiten Mal in ihrer langen Geschichte im nordostdeutschen Stralsund. 14 Jahre nach ihrer Gründung, im Mai 1879 kam das seinerzeit „Gesellschaftsausschuss“ genannte Gremium erstmals in der Hansestadt in Vorpommern zusammen. Beschlossen wurde damals unter anderen, dass sich die DGzRS aktiv für die Verbreitung von Rettungswesten auf Seeschiffen einsetzen wird und dass fortan alle Boote der Seenotretter Namen tragen sollen.
Weit über hundert Jahren später stand neben der Flottenmodernisierung auch die Entlastung des Vorstandvorsitzenden Gerhard Harder sowie seiner Stellvertreter Ingo Kramer und Michael Schroiff auf der Agenda. Alle drei sind somit noch bis zur nächsten Tagung 2018 in Flensburg gewählt. Nach wie vor finanziert die DGzRS ihre gesamte Arbeit ausschließlich durch Spenden, ohne öffentliche Mittel zu beanspruchen. Schirmherr der Seenotretter ist der Bundes präsident. flu