Seidel warnt vor verfrühter Euphorie
Jürgen Seidel, Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister, hat trotz Staatshilfezusagen vor verfrühter Euphorie bei den Hegemann-Werften gewarnt.
Überzogene Erwartungen seien auch angesichts des genehmigten Bürgschaftspakets über 326 Millionen Euro unangemessen, sagte er bei einem Besuch auf der Stralsunder Volkswerft. Zur Euphorie bestehe kein Anlass, die Werften bewegten sich weiter in einem krisengeschüttelten Markt, so der CDU-Politiker. Seidel bescheinigte dem Werftenverbund mit Schiffbaubetrieben in Stralsund und Wolgast allerdings eine gute Entwicklung. Das Unternehmen sei nach einer schwierigen Phase mit der Restrukturierung auf dem richtigen Weg.
Vor einer Woche hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages dem Bürgschaftsrahmen zugestimmt und damit den Weg für dringend benötigte Bankkredite zur Zwischenfinanzierung von Schiffsneubauten frei gemacht. Mit der Zustimmung zum Bürgschaftsrahmen hat das Finanzierungskonzept für das Unternehmen die entscheidende Hürde genommen. „Jetzt sind die Banken und das Unternehmen selbst am Zug", betonte Seidel die Verantwortung des privatwirtschaftlichen Sektors.
Die beiden Werften mit rund 1800 Mitarbeitern haben im Gegensatz zu den Nordic-Werften in Rostock und Wismar gut gefüllte Auftragsbücher. So sollen in Stralsund unter anderem zwei Großfähren für die Reederei Scandlines gebaut werden. Die Peene-Werft in Wolgast verfügt über Order zum Bau eines Schleppers, zweier Baggerschiffe sowie von Küstenschutzschiffen für die schwedische Marine. Darüber hinaus gibt es Aufträge von der Bundesmarine.