Sperrwerk-Steuerung soll helfen

Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) will ein Pilotprojekt zum Aufspülen von ausgebaggertem Emsschlick am Dollart im Nationalpark Wattenmeer unterstützen.

Das Vorhaben könne vorrangig dem Küstenschutz dienen, sagte Sander bei einer Besichtigung des Gebietes. Deichverbände hatten ihm den Vorschlag als Alternative zur Verklappung von Schlick in der Ems oder im Dollart unterbreitet. Sander begrüßte außerdem Pläne für eine gezielte Steuerung des Emssperrwerkes, um den Flutstrom zu bremsen. Das Verfahren könne ebenfalls dazu beitragen, die problematischen Schlickmengen in der Ems zu verringern. Deichverbände sehen den Dollartdeich zwischen Pogum und Dyksterhusen (Kreis Leer) bei Sturmfluten als gefährdet an, weil sich dort kein Vorland befindet. Als weiterer Schutz fehle in diesem rund 80 Hektar großen Gebiet eine zweite Deichlinie, erklärten Vertreter der Deichverbände dem Minister. Es mache auf Dauer keinen Sinn und sei unwirtschaftlich, Schlick aus der Ems zu baggern und an anderen Stellen wieder im Fluss zu verklappen. Das Baggergut könne beispielsweise besser als Material für Küstenschutzbauwerke dienen.

Mit Blick auf die Ems will der Minister den Bürgern der Region eine Perspektive für die Bewältigung der Schlickmassen geben. „Bis 2020 kann es aus meiner Sicht eine Lösung für das Problem geben", sagte Sander. Es sei wichtig, die Schlickmengen nicht nur kurzfristig, sondern nachhaltig zu reduzieren.

Durch das Ausbaggern der Ems kommt es regelmäßig zu Verschlickungen von Häfen und Fahrrinnen. Die Kosten für die Einsätze von Baggerschiffen gehen in die Millionen. Zunehmend problematisch wird auch die Deponierung des Schlicks, der häufig mit Chemikalien belastet ist. Die Fraktion der Linken im Landtag sieht noch weiteren Handlungsbedarf. Ihr umweltpolitischer Sprecher Kurt Herzog kritisiert anlässlich der Sommerreise von Sander, dass es immer noch kein Konzept zur Ursachenanalyse der Dio-xin-Verseuchungen in Elbe und Ems gebe.

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