Stopp des geplanten HHLA-Börsengangs gefordert
Konzernbetriebsrat der Hamburger HHLA und die Gewerkschaft ver.di haben einen sofortigen Stopp des geplanten Börsengangs von Deutschlands größtem Hafen- und Logistikunternehmen gefordert. Hamburgs ver.di-Vorsitzender Wolfgang Rose sagte am Freitag mit Blick auf den HHLA-Jahresüberschuss in Höhe von 117 Millionen Euro, angesichts der Rekordentwicklung bei der HHLA ist das Festhalten am Börsengang eine politische Eulenspiegelei. Betriebsratschef Arno Münster betonte: Die Hafenarbeiter wollen keinen Börsengang. Die CDU hatte in der letzten Bürgerschaftssitzung vor der Sommerpause mit ihrer absoluten Mehrheit beschlossen, dass die Hamburger Hafen- und Logistik AG (HHLA) im Herbst 30 Prozent ihres Grundkapitals als Stammaktien an die Börse bringen soll. Die Hansestadt, Alleineigentümerin des Unternehmens, hofft so einen Teil der notwendigen Hafen-Investitionen in Höhe von rund 2,9 Milliarden Euro finanzieren zu können. Beim Teilbörsengang der HHLA rechnet der Senat mit einem Erlös von rund einer Milliarde Euro. HHLA-Vorstandschef Klaus-Dieter Peters, der langfristig eine Notierung im M-Dax anstrebt, hatte am Donnerstag die Jahresbilanz vorgelegt. Danach ist der Überschuss um 68 Prozent gestiegen. Die Erlöse legten um mehr als ein Fünftel auf erstmals über eine Milliarde Euro (1,017 Mrd) zu. Die Geschäftsentwicklung setzte sich bis zur Jahresmitte 2007 bei Umsatz und Ergebnis erfreulich fort. Die wirtschaftliche Entwicklung der HHLA sei vor allem dem Einsatz der Mitarbeiter zu verdanken, betonte Betriebsrat Münster. Das sollte niemand im Vorstand und im Senat vergessen. Der CDU-Senat wollte ursprünglich sogar 49,9 Prozent des Grundkapitals an die Börse bringen oder an einen Investor verkaufen, war aber am Widerstand der Belegschaft gescheitert. Die Mitarbeiter verweigerten aus Protest zwingend notwendige Überstunden. Münster sagte, einem 30-Prozent- Börsengang habe man auch nur deshalb zugestimmt, um Schlimmeres zu verhindern und eine Mitarbeiterbeteiligung durchzusetzen. Die HHLA könne ihre Zukunft aus eigener Kraft finanzieren, sagte Rose. Die Hafeninfrastruktur dagegen war und ist eine Aufgabe der Stadt, die als bedeutende Zukunftsinvestition kreditär finanziert werden muss und kann. Dadurch werde jeder externe Einfluss auf die Hafenpolitik und Unternehmenspolitik der HHLA ausgeschlossen.