Sturmflut an der Ostseeküste erwartet

Mit orkanartigen Böen und heftigen Gewittern bringt das Tief "Axel" den ersten Sturm des Jahres nach Deutschland. Auf seinem Weg von Skandinavien ins Baltikum soll es ab Dienstagabend das Wetter in Hamburg und Schleswig-Holstein bestimmen. Dabei erwartete der Deutsche Wetterdienst DWD im Bereich der Nordseeküste orkanartigen Böen um 110 Stundenkilometer.

Damit wirbelte "Axel" auch die Fahrpläne der Schifffahrt in Norddeutschland durcheinander. Wegen des Wetters ist Helgoland am Mittwoch vom Festland abgeschnitten: Die Reederei Cassen Eils in Cuxhaven strich die Fahrten von und zu Deutschlands einziger Hochseeinsel. Für das Wattenmeer kündigte die Wyker Dampfschiffs-Reederei an, das es bei den Fährverbindungen am Mittwoch zu Verzögerungen kommen könne.

Meteorologe Markus Eifried warnte im Zusammenhang mit "Axel" vor einzelnen, kurzen Gewittern, die landeinwärts ebenfalls mit orkanartigen Böen um elf Beaufort einhergehen. Ein deutliches Abflauen des Windes prognostizierte der DWD-Experten erst für Mittwochabend.

Für eine Sturmflut reicht das Unwetter an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins jedoch nicht. An der nordfriesischen Küste werde für Mittwoch lediglich ein erhöhtes Hochwasser von bis zu 1,50 Meter über dem mittleren Hochwasser erwartet, sagte Jan Siebert vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie.

Strumflutwarnung gilt auch für die Ostsee

Für die Ostsee gab es keine Unwetterwarnung vom DWD. Dort erwarten die Meteorologen bis Mittwochabend maximal schwere Sturmböen, sagte Eifried. Trotz dieser "moderaten" Windstärken droht der deutschen Ostseeküste mit Wasserständen von 1,20 bis 1,50 Meter über Normal eine Sturmflut. BSH-Angaben zufolge sind auch Wasserstände über 1,50 Meter über Normal nicht auszuschließen. Dies würde einer schweren Sturmflut entsprechen. Ursache sei der aktuell hohe Füllungsgrad der Ostsee von etwa 30 bis 40 Zentimeter über Normal.

Hintergrund ist, dass in den vergangenen Tagen bei einer anhaltenden Südwest-/Westwetterlage sehr viel Wasser aus der Nordsee bis in die zentrale Ostsee gedrückt wurde. Tief "Axel" schiebe von der zentralen Ostsee den Wasserberg an die südliche Ostseeküste. Bei einem hohen Füllungsgrad der Ostsee - wie aktuell - reiche selbst ein kleinerer Sturm aus, um eine größere Sturmflut zu bewirken, sagte Jürgen Holfort vom BSH. (dpa)

Für die Nord- und Ostsee gelten unterschiedliche Sturmflutkategorien:

NORDSEE

Sturmflut - 1,5 bis 2,5 Meter über mittlerem Hochwasser (MHW)

Schwere Sturmflut - 2,5 bis 3,5 Meter über MHW

Sehr schwere Sturmflut - mehr als 3,5 Meter über MHW

OSTSEE

Sturmflut - 1,00 bis 1,25 Meter über mittlerem Wasserstand

Mittlere Sturmflut - 1,25 bis 1,5 Meter über mittlerem Wasserstand

Schwere Sturmflut - 1,5 bis 2,00 Meter über mittlerem Wasserstand

Sehr schwere Sturmflut - mehr als 2,00 Meter über mittlerem Wasserstand

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben