Südkoreas Marine beschuldigt Nordkorea

Das südkoreanische Kriegsschiff «Cheonan» ist vor vier Wochen nach Einschätzung von südkoreanischen Militärs von einem Torpedo aus Nordkorea versenkt worden.

Dies berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap Ende vergangener Woche unter Berufung auf militärische Quellen. Der militärische Geheimdienst Südkoreas habe diese Annahme unmittelbar nach der Havarie dem Büro von Präsident Lee Myung Bank und dem Verteidigungsministerium in Seoul mitgeteilt.

Die Einschätzung werde durch Beobachtungen gestützt, wonach die nordkoreanischen Streitkräfte seit Februar 2009 ihr Training für eine «Guerilla-Kriegführung» verstärkt hätten, hieß es. Das Training ziele eher auf Provokationen als auf direkte Gefechte mit dem Gegner.

Die Korvette «Cheonan» war am 26. März in der Nähe der innerkoreanischen Seegrenze im Gelben Meer unterwegs, als sie durch eine Explosion auseinanderbrach und sank. Dabei starben 46 Marinesoldaten. Nach ersten Untersuchungen am geborgenen Heck des Schiffes kamen Experten zu dem Schluss, dass eher eine äußere Explosion als Unglücksursache angenommen werden müsse. Südkoreas Verteidigungsminister Kim Tae Young hatte von der Möglichkeit gesprochen, dass das Schiff durch ein Torpedo oder eine Seemine versenkt worden sei. Nordkorea hatte jeden Verdacht von sich gewesen, mit dem Zwischenfall etwas zu tun zu haben.

Militärs richten laut Berichten der südkoreanischen Zeitung «Chosun Ilbo» ihre Aufmerksamkeit auch auf Berichte von nordkoreanischen Überläufern, wonach Nordkorea Selbstmordeinheiten habe, die in Form von «menschlichen Torpedos» eingesetzt werden können. Kleine U-Boote würden bei den Selbstmordeinsätzen leichte Torpedos oder andere Waffen an Bord haben.

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