Tanker in Nordsee leckgeschlagen
Der mit Kerosin beladene Tanker „Mindoro" ist nach einer Kollision mit dem deutschen Containerschiff „Jork Ranger" der Reederei Bernd Becker unweit des holländischen Scheveningen leckgeschlagen.
Zwei Stunden lang floss die leicht entzündliche Flüssigkeit aus einem fünf mal sechs Meter großen Loch im Rumpf der „Mindoro" in die Nordsee. Der 2009 gebaute 106 850-Tonnen-Tanker der
US-Reederei Heidmar war aus unbekannten Gründen gestern Morgen 30 Kilometer vor der Küste mit dem Containerfrachter kollidiert. Die Sicht sei trotz leichten Morgennebels ausreichend gewesen, teilte Peter van Oorschot, Sprecher des niederländisches Küstenschutzes, mit.
Größere Schäden für die Umwelt verhinderte das rasche Eingreifen der Besatzung und der Küstenwache. „Das Kerosin verdampfte recht schnell und ist daher nicht in tiefere Wasserschichten gelangt", so van Oorschot. Zudem habe die Besatzung sofort begonnen, den Treibstoff aus dem leckgeschlagenen Tank in andere Tanks umzupumpen. „Dadurch bekam das Schiff leichte Schlagseite, was dazu beigetragen hat, das weitere Ausfließen von Kerosin zu unterbinden." Unmittelbar nach dem Notsignal eilten Helfer mit einem Rettungsschiff sowie mehrere Schlepper zu der Unfallstelle. Auch das Hamburger Unternehmen Harms Bergung bemüht sich mit der „Pegasus" und der „Uranus" um den Schlepp-Auftrag.
Die nur leicht beschädigte „Jork Ranger" konnte die Fahrt nach Rotterdam fortsetzen. Die Reederei Bernd Becker wollte zu der Havarie zunächst keine Stellungnahme abgeben.