Technikmuseum übernimmt DGzRS-Kreuzer
Der Seenotkreuzer „John T. Essberger", eines der drei größten Schiffe der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), bleibt nach seiner Außerdienststellung als technisches Denkmal erhalten.
Die Seenotretter übereignen das vor der Ostseeinsel Fehmarn stationierte Schiff dem „Technik Museum Speyer". Den entsprechenden Vertrag haben beide Seiten am Mittwoch in Lübeck-Travemünde an Bord des Seenotkreuzers unterzeichnet.
Die DGzRS wird die 1975 in Dienst gestellte und im Jahr 2000 generalüberholte 44 Meter lange „John T. Essberger" nach voraussichtlich 37-jähriger Einsatzzeit durch einen Neubau ersetzen. Den Bauauftrag dazu hat sie im Oktober vorigen Jahres der Werft Fr. Fassmer in Berne/Motzen an der Unterweser erteilt. Es ist vorgesehen, die „John T. Essberger" dem „Technik Museum Speyer" spätestens im Frühjahr/Sommer 2012 zu übergeben. Das Museum übernimmt das Schiff mit allen Rechten und Pflichten. Der Seenotkreuzer soll auf eigenem Kiel rheinaufwärts bis zum Rheinhafen Speyer fahren. In dem dortigen Museum wird der Seenotkreuzer ein herausragendes Exponat der Schifffahrtsabteilung werden. Geplant sind unter anderem Sonderausstellungen in den Räumlichkeiten des Schiffes, die die umfangreichen Aufgabenbereiche und Einsatzgebiete der DGzRS einer breiten Öffentlichkeit näherbringen.
Die „John T. Essberger" wurde 1975 als erstes Schiff der großen 44-Meter-Klasse der DGzRS bei der Schweers-Werft in Bardenfleth an der Unterweser gebaut. Drei Maschinen leisten zusammen 5300 kW und beschleunigen auf 26 Knoten. Wie alle Seenotkreuzer der DGzRS ist auch diese Schiffsklasse als kentersichere und selbstaufrichtende Schweißkonstruktion vollständig aus seewasserbeständigem Leichtmetall im Netzspantensystem gebaut, das dem Schiffskörper besonders hohe Festigkeit etwa bei Grundberührungen verleiht.
Bei einem Großschadensfall auf See können die Seenotkreuzer dieser Größe über 300 Schiffbrüchige unter Deck aufnehmen. Stationiert ist die „John T. Essberger" seit ihrer Indienststellung auf der Seeposition Fehmarn in der westlichen Ostsee.