Terminals vor Kapazitätsengpässen
Nachdem die Containerverkehre wieder merklich anziehen, stehen die Terminals weltweit wegen der in der Krise auf Eis gelegten Investitionen ab 2015 vor Kapazitätsengpässen.
Die Branchenexperten von Drewry Shipping Consultants erwarten, dass der globale Containerumschlag nach den Einbrüchen in 2009 in den nächsten Jahren durchschnittlich um 7,2 Prozent zunimmt. Demnach soll die Anzahl der abgefertigten Standardboxen von 473 Millionen TEU (2009) auf 718 Millionen TEU (2015) steigen, ein Zuwachs von knapp 52 Prozent oder 245 Millionen TEU.
Da die Kapazitäten der Terminalbetreiber gleichzeitig um lediglich 20 Prozent oder 143 Millionen TEU erweitert werden, drohen nach Ansicht des Beratungsunternehmens in einigen Teilen der Welt schon bald Engpässe, sollten die gestrichenen Investitionen nicht doch realisiert werden. Die meisten Betreiber hätten sich trotz der wieder zunehmenden Containerverkehre noch nicht dazu geäußert, inwiefern sie ihre Anlagen erweitern wollen. Das steigere die Bedenken über verstopfte Häfen und Wartezeiten für Schiffe.
Zwar beträgt die weltweite Auslastung den Berechnungen zufolge in 2015 lediglich 80 Prozent. Allerdings stellt dies nur einen Durchschnittswert dar. „Terminals in Fern- und Mittelost dürften weitaus höher frequentiert werden als in anderen Regionen. Bis 2015 wird die dortige Auslastung in der Containerabfertigung daher bereits bei 95 Prozent liegen", heißt es im neuesten Drewry-Marktbericht.
Den Angaben zufolge brach der Containerumschlag im Krisenjahr 2009 im Vergleich zu 2008 um knappe zehn Prozent auf 473 Millionen TEU ein – der erste Rückgang seit dem Bestehen der Branche. Davon seien bis auf den Mittleren Osten und Afrika alle Schifffahrtsregionen mehr oder weniger betroffen gewesen. Im nördlichen Europa und Nordamerika sank der Wert sogar um rund 15 Prozent.