ThyssenKrupp: Staatsbetriebe kein Partner für Werftenkonsolidierung

Als Partner für eine weitere Konsolidierung der europäischen Werften hat der ThyssenKrupp-Konzern Staatsbetrieben wie der französischen Werftengruppe DCN eine klare Absage erteilt. Wir werden nicht mit einer 100 Prozent vom Staat geführten Werft zusammengehen, sagte ThyssenKrupp Technologies-Vorstandschef Olaf Berlien in Athen. Er könne sich jedoch vorstellen, dass es mit einer privatwirtschaftlich geführten Werft relativ schnell vorangehen könnte. Ähnlich hatte sich Werften-Chef Klaus Borgschulte bereits vor einigen Tagen geäußert. Mit der derzeit zu 25 Prozent an der ThyssenKrupp Marine Systems beteiligten US-Investorengruppe One Equity Partners (OEP) werde derzeit nicht über einen Ausstieg verhandelt, sagte Berlien. Nach den bestehenden Vereinbarungen habe OEP erstmals im kommenden Jahr die Möglichkeit, seinen Anteil ThyssenKrupp zu festgelegten Bedingungen anzubieten. Rund 20 Monate nach dem Zusammenschluss der ehemaligen Kieler HDW- Werftengruppe mit den Schiffbaubetrieben von ThyssenKrupp zog der Technologies-Chef eine positive Bilanz. Der Werftenverbund hat sich gelohnt, sagte Berlien. Mit einem Umsatz von rund 2,2 Milliarden Euro arbeite die ThyssenKrupp Werftengruppe Marine Systems mit Standorten in Deutschland, Griechenland und Schweden sehr profitabel. Schwerpunkt werde der Marinebereich bleiben. Das Unternehmen habe dagegen kein Interesse etwa am Bau von Kreuzfahrtschiffen. Der weltweite Export von U-Booten werde dagegen vom Standort Griechenland aus weiter ausgebaut. Die Entwicklung bleibe jedoch in Deutschland. Nach der Übernahme der griechischen Werft Hellenic Shipyards S.A. durch ThyssenKrupp im Jahr 2005 im Zuge des Einstiegs bei HDW habe das Unternehmen nun erstmals seit 25 Jahren wieder die Gewinnschwelle erreicht, berichtete der Chef der griechischen Werft, Reinhard Kuhlmann. Mit seinen mit Brennstoffzellen angetriebenen konventionellen U-Booten sei ThyssenKrupp derzeit Weltmarktführer. Mit derzeit nach dem Abbau von 270 Stellen noch rund 1460 Mitarbeitern und einem geplanten Umsatz von 213 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr sei die Werft das größte private Industrieunternehmen in Griechenland. Mit der zum Monatsende geplanten Ausgliederung des Geschäftsbereichs Rolling Stock werde der Verkauf der derzeit ebenfalls noch zu der Werft gehörenden Herstellung von Schienenfahrzeugen eingeleitet.

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