TT-Line setzt auf schwefelarmen Treibstoff
Die Reederei TT-Line verwendet auf ihren Fährschiffen während der Hafenliegezeiten nur noch Treibstoff mit extrem niedrigem Schwefelgehalt. Statt des normalen Schweröls werde seit Jahresanfang in den Maschinen sogenanntes Gasöl verbrannt, das nur 0,1 Prozent Schwefel enthalte, sagte der Geschäftsführer der Reederei, Hanns Heinrich Conzen, am Donnerstag. Die Umstellung ist Teil des "Green Bridge Konzeptes" der Reederei, mit dem die Laufqualität in den Häfen und auf See verbessert werden soll. Dazu gehört die Verwendung von schwefelreduziertem Schweröl auf See und ein moderner diesel-elektrischer Antrieb der Fährschiffe.
"Durch die Verwendung von Gasöl erreichen wir schon heute die Werte, die in der Europäischen Union erst ab 2010 vorgeschrieben sind. Dann dürfen in den Häfen nur noch Treibstoffe mit höchstens 0,1 Prozent Schwefelgehalt verwendet werden, wenn die Liegezeit länger als zwei Stunden dauert", sagte Conzen. "Die Umstellung des Treibstoffs ist für uns sinnvoller als die viel diskutierte Versorgung mit Landstrom", sagte Conzen.
Umweltschützer und Kommunen drängen auf eine Senkung des Ausstoßes von Schwefeldioxid in den Häfen. Als Hauptverursacher gelten die Schiffe, die während der Liegezeit ihre Antriebsmaschinen laufen lassen, um die an Bord benötigte Elektrizität zu erzeugen. Dazu gäbe es derzeit keine Alternative, aber durch die Verwendung von schwefelarmem Treibstoff könne die Belastung gesenkt werden, sagte Conzen. Normales Schweröl hat einen Schwefelgehalt von 4,5 Prozent, das seit Mitte 2006 in der Ostsee der Nordsee und dem Ärmelkanal nur noch zugelassene schwefelreduzierte Schweröl von 1,5 Prozent. Mit einem Preis von rund 600 Euro pro Tonne ist Gasöl etwa doppelt so teuer wie das schwefelreduzierte Schweröl. Die höheren Kosten sollen aber nicht auf die Fahrpreise umgelegt werden, sagte Conzen.