Überladene "Atlantis" in Polizeikontrolle
Das Helgoland-Schiff «Atlantis» ist am Mittoch mit deutlich zu vielen Passagieren an Bord in eine Kontrolle der Wasserschutzpolizei geraten. Statt der erlaubten 1000 Menschen hatte das Schiff bei der Überfahrt von der Hochseeinsel nach Cuxhaven 1133 Passagiere an Bord. Das weitere Verfahren liege jetzt bei der Seeberufsgenossenschaft, sagte der Leiter der Wasserschutzpolizei in Cuxhaven, Gerd Uphoff, gestern.
Der Reederei Helgoline droht ein Bußgeld. Die 1973 gebaute und 76 Meter lange «Atlantis» durfte die Überfahrt bei ruhiger See trotz des Verstoßes antreten, weil ausreichend Rettungsmittel vorhanden waren.
Dass zu viele Reisende an Bord gegangen waren, wussten Reederei und Polizei bereits bei der Abfahrt. Die Sprecherin der Reederei, Birthe Dettmers, erklärte den Fehler mit zahlreichen Gästen, die einen Tag eher als vorgesehen von der Insel abreisen wollten. Das habe mit der schlechten Wettervorhersage zu tun gehabt. «Wir müssen das aber noch genau prüfen.» In der Vergangenheit sei so etwas noch nicht passiert, betonte sie. Als Konsequenz sei jetzt das Personal an den Eingängen des Schiffes zum Zählen der Passagiere verdoppelt worden. Die Mitarbeiter hätten das Schiff nicht absichtlich überladen, betonte Dettmers.
Beamte der Wasserschutzpolizei hatten die Passagiere schon auf Helgoland zählen wollen. Weil aber während der Abfertigung überraschend ein zweiter Zugang zum Schiff geöffnet wurde, konnten sie keine genaue Zahl feststellen. Damit nicht alle Fahrgäste wieder von Bord mussten, erlaubte die Wasserschutzpolizei dem Kapitän, trotz des Verstoßes auszulaufen.