Umschlag rückläufig
Die Rezession geht auch am Lübecker Hafen nicht spurlos vorüber. Erstmals seit sieben Jahren ist der Umschlag 2008 leicht zurückgegangen. Besonders beim Im- und Export von Neuwagen, dem Papierumschlag und der Verladung von unbegleiteten Trailern und Lastwagen gab es Verluste.
Mit insgesamt 31,7 Millionen Tonnen lag der Umschlag 2008 um 900 000 Tonnen unter dem des Vorjahres, teilte die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) am Mittwoch mit. Das entspricht einem Rückgang von 2,7 Prozent. Dennoch habe Lübeck seine Stellung als größter deutscher Ostseehafen gehalten, sagte ein LHG-Sprecher. Die LHG hat einen Anteil von 8,5 Millionen Tonnen am Gesamtumschlag, der Rest entfällt auf private Hafenbetreiber.
Die Absatzkrise der Autoindustrie macht sich auch im Lübecker Hafen bemerkbar. Die Zahl der umgeschlagenen Neufahrzeuge sank um 22 Prozent auf 157 000. Bei den unbegleiteten Anhängern, mit denen oft Teile für die Autoindustrie transportiert werden, sank der Umschlag 2008 um sechs Prozent auf 434 000 Einheiten. Zugelegt hat dagegen nach Angaben der LHG der Containerumschlag, der um rund vier Prozent auf 96 000 Einheiten anstieg. Auch die Zahl der Fährpassagiere stieg 2008 um rund drei Prozent auf 360 000 Reisende. Außerdem machten in Lübeck und Travemünde im zurückliegenden Jahr zwölf Kreuzfahrtschiffe fest. Für 2009 werden knapp 30 Anläufe erwartet.
LHG-Geschäftsführer Heinrich Beckmann, sagte, er rechne mit weiteren negativen Auswirkungen der Konjunkturkrise auf den Lübecker Hafen, bevor es wieder aufwärts gehe. Alle sinnvollen und notwendigen Investitionen und Ausbaumaßnahmen würden jedoch angegangen, versicherte er.
Mehr: Im "THB Täglicher Hafenbericht".