Unruhe bei Scandlines

Kurz vor einer Aufsichtsrats-Sitzung in Kopenhagen hat die Rostocker Verwaltungszentrale der Fährreederei Scandlines angebliche Pläne für einen Umzug nach Puttgarden erneut dementiert. «Unser Betriebsratschef hat das bereits kommentiert. Ihm und uns sind nach wie vor keine Informationen in dieser Richtung bekannt», sagte eine Unternehmenssprecherin am Montag der Deutschen Presse-Agentur dpa in Rostock.

Befürchtungen der Belegschaft über einen unmittelbar bevorstehenden Umzug, die am Wochenende in einem offenen Brief an die Scandlines-Führung für Wirbel gesorgt hatten, seien «Spekulationen, an denen wir uns nicht beteiligen wollen».

In dem Schreiben heißt es, einer Standort-Verlagerung von Mecklenburg-Vorpommern nach Schleswig-Holstein drohten bis zu 150 Arbeitsplätze in der Hansestadt zum Opfer zu fallen. Die Autoren gaben sich als Scandlines-Mitarbeiter aus; wer genau den Brief verfasst hat, blieb jedoch weiterhin unklar.

Gesamtbetriebsrats-Chef Detlef Kobrow hatte der dpa bestätigt, dass der Brief kein Schreiben der gesamten Scandlines-Belegschaft sei. Als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat kenne er derartige Pläne nicht. Das Thema spiele auch bei der Aufsichtsratssitzung am Montag keine Rolle.

Dennoch griff Rostocks Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) das Scandlines-Management scharf an. Mögliche Sparziele, die mit einem Umzug zusammenhängen könnten, seien auf mangelnde Investitionen während der vergangenen Jahre zurückzuführen, sagte Methling dem Sender NDR 1 Radio MV. Die teils veralteten Schiffe etwa auf der Linie Rostock-Gedser hielten dem verschärften Wettbewerb im Ostsee-Fährverkehr nicht mehr stand.

Scandlines-Kommunikationschef Frank Havemann hatte angegeben, dass kein interner Beschluss über eine Verlagerung der Verwaltung existiere. Scandlines betreibt mit rund 2400 deutschen und dänischen Mitarbeitern neun Linien zwischen Deutschland, Dänemark und Schweden sowie in die baltischen Staaten und Finnland.

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