Untreue bei Nordseewerken

Mit Scheinaufträgen und zum Teil überhöhten Provisionen sollen drei frühere Mitarbeiter der Werft Nordseewerke Emden (NSWE) und ein Komplize mindestens sieben Millionen Euro erschwindelt haben. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück habe jetzt Anklage vorm Landgericht Aurich erhoben, sagte ein Sprecher am Montag. Sie wirft den Beschuldigten mindestens 110 illegale Aufträge und Zahlungen vor, die als Bestechlichkeit, Betrug und Untreue zu werten seien. Mit dem Geld sollen die Männer unter anderem den Handballverein Aurich e.V. unterstützt haben.

Die Geschäfte liefen im Jahr 2007 ab, sagte Staatsanwaltschaft Alexander Retemeyer. Daran habe sich neben den drei Werftmitarbeitern auch ein selbstständiger EDV-Spezialist beteiligt. Die Männer sollen wertlose Aufträge an Berater und Entwicklungsunternehmen vergeben und dann die nicht gerechtfertigten Zahlungen der Werft angeordnet haben. Teile der unrechtmäßig erworbenen Gelder seien in sogenannten Kickback-Geschäften zurückgeflossen. Über eine eigens gegründete Strohfirma seien bis zu 14 Prozent der Beträge zurückgekommen.

Bei der Werft sei dadurch ein Schaden in Höhe von mindestens sieben Millionen Euro entstanden. Ermittler der Polizei Osnabrück hätten bei den Beschuldigten 1,5 Millionen Euro gesichert.

Die Anklage wurde von der auch für die Bezirke Oldenburg und Aurich zuständigen Zentralstelle für Korruptionsstrafsachen in Osnabrück erhoben. Zu dem Gesamtkomplex liegen noch weitere fünf Anklagen gegen andere Beschuldigte beim Amtsgericht Emden vor.

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