USA ziehen Marines aus Japan ab
Die USA ziehen 9000 Marineinfanteristen von der südlichen japanischen Insel Okinawa ab. Das ist rund die Hälfte der dort stationierten amerikanischen Marines. Die Soldaten und ihre Familien werden unter anderem nach Guam, Australien und Hawaii verlegt, wie beide Länder in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten. Über die Neuordnung war lange verhandelt worden, nachdem die US-Truppenpräsenz zunehmend für Irritationen im Verhältnis zwischen den beiden Verbündeten gesorgt hatte.
Die USA wollen laut dem Pentagon mit dem Teilabzug auch der sich ändernden Sicherheitslage in der asiatischen Region Rechnung tragen.
Insgesamt setzen sie künftig verstärkt auf mobile kleinere Einheiten mit rotierenden Standorten im Pazifikraum. China liegt mit mehreren Staaten Südostasiens im Streit um Seegebiete und Inseln.
Der Marineinfanterie-Stützpunkt Futenma in einem dicht bevölkerten Gebiet Okinawas hatte in den vergangenen Jahren immer wieder Proteste in der Bevölkerung ausgelöst. Lärmbelastung, Sicherheitsrisiken sowie wiederholte Straftaten brachten die Einheimischen auf die Barrikaden.
Bereits seit 2006 besteht eine Vereinbarung, den Stützpunkt aus der Stadt Ginowan in eine weniger dicht besiedelte Region im Westen der Insel zu verlegen. Aber finanzielle und politische Schwierigkeiten auf beiden Seiten verhinderten eine Umsetzung und damit auch einen Teilabzug der Marines. Nach Angaben der «New York Times» ist die Verlegung der US-Soldaten nun möglich, weil die Verhandlungen über einen neuen Standort abgetrennt worden seien. Beide Seiten seien weiter dem Ziel verpflichtet, einen Ersatz für Futenma zu finden, wurden US-Regierungsbeamte zitiert. Wann es so weit sei, darüber hätten sie allerdings nichts gesagt.