Verbände klagen gegen Gaspipeline

Dem Milliarden-Projekt einer Gaspipeline durch die Ostsee drohen Verzögerungen.

Die Umweltschutzverbände WWF und BUND haben gegen die Genehmigung durch die deutschen Behörden Klage beim Oberverwaltungsgericht Greifswald eingereicht. Die Ostsee werde durch das Pipelineprojekt weit stärker belastet, als es in dem vom Bergamt Stralsund im Dezember erteilten Planfeststellungsbeschluss dargestellt werde, teilten die Verbände gestern mit. Auch seien die vorgesehenen Kompensationsmaßnahmen des Firmenkonsortiums Nord Stream unzureichend. Daher müsse der Beschluss des Bergamtes aufgehoben werden, fordern die Umweltstiftung WWF und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Nur 40 Prozent der im Bereich der deutschen Küsten vorgesehenen Eingriffe in die Meeresumwelt würden in dem Bescheid durch Ausgleichsmaßnahmen kompensiert, kritisierten die Verbände. Die Maßnahmen kosteten rund sieben Millionen Euro. Für die fehlenden 60 Prozent fordere das Bergamt Ausgleichszahlungen von 3,6 Millionen Euro. Hier müssten die Pipeline-Betreiber und Behörden substanziell nachbessern, um die Bilanz zwischen Schäden und Kompensationen ostseeweit auf Null zu bringen, sagte Jochen Lamp vom WWF-Ostseebüro in Stralsund. Durch die Baggerungen am Meeresboden für die Trasse der Gaspipeline von Russland nach Lubmin bei Greifswald und die damit verbundene Freisetzung großer Mengen Stickstoff und Phosphor drohen den Verbänden zufolge massive Schäden im Ökosystem der Ostsee.

Lamp sagte, er könne sich vorstellen, dass sich der für April geplante Baubeginn der Ostseepipeline durch die Klage verzögert. Mit der Fertigstellung der 7,5 Milliarden Euro teuren Ostseepipeline Ende 2012 sollen jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas nach Deutschland gepumpt werden. Der erste Strang soll Ende 2011 in Betrieb gehen.

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben