Verkauf der Nordseewerke abgeschlossen
Der Verkauf der Emder Nordseewerke ist jetzt rechtskräftig. Die Siag Schaaf Industrie AG in Dernbach (Rheinland- Pfalz) übernimmt den Standort von ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS).
Dort sollen unter dem Namen Siag Nordseewerke GmbH Türme, Maschinenträger und Gründungsstrukturen für Offshore-Windkraftanlagen gebaut werden, teilten beide Unternehmen gestern mit. Zum Stichtag hat Siag rund 700 der ehemals 1200 Werftarbeiter übernommen, 450 sind bei der TKMS-Tochter Blohm und Voss Nordseewerke beschäftigt.
«Das ist ein wichtiges Signal, um die Unsicherheit aus der Belegschaft rauszunehmen», sagte Betriebsratsvorsitzender Erwin Heinks. Das Inkrafttreten des Übernahmevertrages war schon vor mehreren Wochen erwartet worden. Seitdem hatte es unter den Arbeitern Unruhe wegen der Verzögerung und Gerüchte über die möglichen Gründe dafür gegeben. Nun sei ein großer Schritt in Richtung Zukunft getan, sagte Heinks. Für den 23. März ist eine Betriebsversammlung geplant.
ThyssenKrupp plant, die Entwicklung von Marine-Schiffen in Emden mit Unternehmensteilen in Hamburg als Blohm + Voss Naval fortzuführen. Die U-Boot-Entwicklung in Emden soll als Niederlassung der Howaldtswerke-Deutsche Werft ausgegliedert werden. Der Reparatur- und Ausrüstungsbetrieb werde an der Ems als Tochterunternehmen der ThyssenKrupp Marine Systems fortgesetzt.
Es sei gelungen, Arbeitsplätze zu sichern, sagte TKMS-Geschäftsführer Reinhard Kuhlmann. Ohne betriebsbedingte Kündigungen habe der Standort Emden eine Perspektive bekommen. Nach Angaben von Siag haben die Umbauarbeiten bereits begonnen. «Wir werden in Kürze mit der ersten Produktionslinie fertigen können», sagte der Vorstandsvorsitzende Rüdiger Schaaf.