Verlässt Hamburg-Süd die Hansestadt
Die Reederei Hamburg Süd droht damit, den Standort in der Hansestadt zu verlassen.
Hintergrund sind die Pläne des zur Bielefelder Oetker-Gruppe gehörenden Unternehmens, das Bürohochhaus in der Neustadt um zwei Etagen aufzustocken. Der Entwurf sei von der Stadt Hamburg aber abgelehnt worden, so eine Sprecherin. Daher habe die von Dr. Ottmar Gast geführte Reederei ein Maklerbüro beauftragt, alternative Standorte zu suchen. Der zuständige Bezirk Mitte reagierte überrascht, hieß es weiter. Es würden neue
Entwürfe erwartet. Der Blick über die Hamburger Skyline dürfe aber nicht verbaut werden.|In der Reederei-Zentrale arbeiten derzeit rund 720 Beschäftigte. Mit der Baumaßnahme sollen 80 weitere Arbeitsplätze an der Willy-Brandt-Straße unter einem Dach konzentriert werden.
Die Oetker-Gruppe hat 2009 den stärksten Umsatzrückgang der Unternehmensgeschichte erlitten. Im Vergleich zu 2008 schrumpften die Erlöse um 13,9 Prozent auf knapp acht Milliarden Euro, sagte Konzernchef Richard Oetker gestern bei der Vorlage des Jahresberichts.
Bereinigt um Konsolidierungen und Währungseffekte betrug der Rückgang sogar 16 Prozent. Vor allem die mit 40 Prozent größte Sparte, die Schifffahrt, drückte die Erlöse. Hier sank der Umsatz um mehr als 28 Prozent auf knapp 3,2 Milliarden Euro. Die Investitionen sanken um mehr als 46 Prozent auf 445 Millionen Euro.
Bei Hamburg Süd wurde mehr als zwei Drittel weniger investiert als im Jahr davor. Trotz Sparmaßnahmen in Höhe von 300 Millionen Euro rutschte die Sparte in die roten Zahlen. Reedereichef Gast wird zum 1. Juli in den erweiterten Kreis der persönlich haftenden Gesellschafter der Oetker-Gruppe berufen.