Verlust für Anleger in Beluga-Schiffe erwartet

Viele Anleger, die in Beluga-Schiffsfonds investiert haben, fragen sich, was aus ihrem Investment wird. Die Kanzlei für Wirtschafts- und Anlagerecht (KWAG) aus Bremen hat ein Beluga-Team (Rechtsanwalt, Steuerberater Unternehmensberater) zusammengestellt und untersucht, was die Fondsanleger unter welchen Bedingungen zu erwarten haben.

Exemplarisch wurde der Fonds „Beluga Shipping GmbH & Co. KG ‚Beluga Flirtation‘" herangezogen – mit erschreckendem Ergebnis: „Wenn die Patronatserklärung der Beluga Shipping GmbH gegenüber der Beluga Chartering GmbH sich als nicht mehr werthaltig erweist und die Beluga Chartering nicht in der Lage sein sollte, die vereinbarten Charterraten an den Fonds zu zahlen und deshalb das Schiff am freien Markt zur Charter angeboten werden muss, ist ein Gewinn kaum zu erwarten. Unter solchen Umständen erscheint ein Verlust in Höhe der Hälfte des eingesetzten Kapitals nicht unrealistisch", erklärt Jan-Henning Ahrens, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht.

Das Hamburger Emissionshaus HCI führt derzeit mit betroffenen Fondsinitiatoren und Reedern, die sich zu der Interessengemeinschaft „Charterschiffe Beluga" (IG) zusammengeschlossen haben, Gespräche mit Beluga, dessen Investor Oaktree und den finanzierenden Banken.

In einem ersten Schritt hat die HCI die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG beauftragt, eine intensive Prüfung der von Beluga bereederten und befrachteten Fondsgesellschaften vorzunehmen. „Parallel arbeiten wir auch an alternativen Beschäftigungskonzepten für die Schiffe unserer Anleger", erklärte HCI-Chef Dr. Ralf Friedrichs. Rund 20 HCI-Schiffe in 17 Fonds werden aktuell von der Beluga Fleetmanagement GmbH bereedert beziehungsweise sind bei dem Charterer Beluga Chartering GmbH beschäftigt. Es handelt sich hierbei ganz überwiegend um Dachfonds, die darüber hinaus noch diversifiziert in weitere, an andere Reeder vercharterte Schiffe investiert sind.

Das Auricher Landgericht hat einem Vermögens-Sicherungsantrag des US-Finanzinvestors Oaktree gegen den Gründer der Bremer Beluga-Reederei, Niels Stolberg, stattgegeben. Das sagte ein Sprecher des Gerichts gestern. Nach einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks war ein Gerichtsvollzieher aus Wittmund auf Spiekeroog, um Stolberg den Titel zuzustellen. Stolberg hat nach NDR-Angaben seinen Hauptwohnsitz auf der ostfriesischen Insel, außerdem seien dort einige seiner Unternehmen angemeldet.

Mehr: Im THB "Täglicher Hafenbericht".

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