Verschleppte Seeleute wieder frei

Das ehemalige Piraten-Mutterschiff „Jih Chun Tsai 68“. Foto: EU/NavFor
Die letzten der in Geiselhaft verbliebenen Seeleute des Fischereischiffes „Vega 5“ sind wieder frei. Somalische Piraten haben die zwei spanischen Männer freigelassen.
Das Fischereiministerium in Madrid bestätigte am Sonnabend, dass der Kapitän und ein weiterer Seemann in Sicherheit seien, nannte aber keine Details. Unbestätigten Medienberichten zufolge wurden fünf Millionen Dollar Lösegeld gezahlt. Die beiden Spanier gehörten zur Crew der „Vega 5“, die Ende 2010 nahe der Komoren gekapert worden war. Indiens Marine hatte später bei einem Feuergefecht fast alle Crewmitglieder befreien können (THB 15. März 2011), die zwei Spanier waren da aber schon nicht mehr an Bord. Zwischenzeitlich hatten die Piraten den Familien als Lebenszeichen ein Video der Männer zukommen lassen.
Den taiwanischen Trawler „Jih Chun Tsai 68“, der zuletzt häufig als Mutterschiff für Angriffe diente, haben Seeräuber indes verlassen. Das Schiff wurde Ende vergangener Woche teilweise gesunken nahe der Insel Sokotra treibend entdeckt. Das Schicksal der 14-köpfigen Crew und der Grund für die Havarie waren zunächst unklar. Die „Jih Chun Tsai 68“ war vor etwa einem Jahr entführt worden, während das Schwesterschiff „Jui Man Fa“ entkam.
Wie der „Spiegel“ mit Verweis auf die Organisation One Earth Future berichtet, kostete die Piraterie vor Ostafrika die Staatengemeinschaft in 2010 sieben bis zwölf Milliarden Dollar.