Versicherungsprämien verdreifacht

Die ständigen Angriffe von Piraten auf Handelsschiffe vor der Küste Somalias haben die Versicherungsprämien für die Schifffahrt um das Dreifache ansteigen lassen. Das geht aus einem gestern in Paris veröffentlichten Bericht einer französischen Parlamentskommission hervor.

Die zunehmende Zahl der Angriffe bedeute jedoch nicht, dass die Piraten besonders gut organisiert seien, sagte der Abgeordnete Christian Ménard der Zeitung «Le Figaro». «Die Auswahl des Ziels scheint oft willkürlich, viele Piraten sind nicht einmal in der Lage, eine Flagge zu lesen», so Ménard weiter.

Die Verteilung der Beute hingegen sei strikt geregelt. Der «Investor», der das Boot und die Waffen zur Verfügung stelle, erhalte 30 Prozent des Lösegelds, die Piraten 50 Prozent und die Übersetzer 15 Prozent. Fünf Prozent kämen in einen Fonds für die Familien von getöteten Piraten.

Der EU-Einsatz vor der Küste Somalias habe bereits Wirkung gezeigt. Ende 2008 sei schätzungsweise einer von drei Angriffen erfolgreich gewesen, Anfang 2009 sei es nur einer von 13 gewesen. Die Parlamentskommission schlägt unter anderem vor, die internationale Hilfe für Somalia zu verstärken. Denkbar sei auch, die Reedereien zu einer Maut zu verpflichten, die dem Land zugute käme.

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