Wadan-Werften melden Insolvenz an
Trotz staatlicher Millionenhilfen sind die Wadan-Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde zahlungsunfähig. Das seit einem Jahr mehrheitlich in russischer Hand befindliche Schiffbau-Unternehmen stellte am Freitag beim Amtsgericht Schwerin Insolvenzanträge für insgesamt fünf Firmen, wie der Leiter der Gerichts, Peter Winterstein sagte.
Wadan hatte infolge der internationalen Wirtschaftskrise und ausbleibender Aufträge für Schiffsneubauten bis Ende Mai Kredite und Bürgschaften des Bundes und des Landes Mecklenburg-Vorpommern über insgesamt mehr als 200 Millionen Euro erhalten. Aufsichtsratschef Andrej Burlakow forderte am Donnerstag eine Ausweitung der Staatshilfen von der Schweriner Landesregierung. Diese lehnte mit Verweis auf bestehende Zahlungsverpflichtungen des russischen Mehrheitseigners jedoch ab.
Die Wadan-Belegschaften - insgesamt 2700 Beschäftigte - wurden am Freitag bei einer außerordentlichen Betriebsversammlungen in Wismar und Rostock über die Situation informiert. Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) nahm ebenfalls teil. Wie Amtsgerichtsdirektor Winterstein sagte, wird es vorrangige Aufgabe des Insolvenzverwalters sein, Produktion und Arbeitsplätze zu sichern. Auf den Werften werden derzeit zwei Großfähren gebaut.
Mehr: Im "THB Täglicher Hafenbericht".