Wasserstraßen werden winterfest

Um das Fahrwasser im Wattenmeer auch bei Eisgang zu markieren, tauscht das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) im nordfriesischen Tönning die dicken Sommer-Seezeichen gegen schlanke Wintermarkierungen aus.

Die Eistonnen bieten dem Eis weniger Angriffsfläche. Die kleinen Tonnen können jedoch nicht das ganze Jahr über im Wasser bleiben, da die Seezeichen auch am Tag den Seefahrern den Weg weisen müssen. Die Arbeiten begannen Mitte Oktober und sollen bis Ende November beendet sein, sagte Amtssprecher Veit-Hinnerk Bayer.

Seefahrer können trotz elektronischer Navigationshilfen auch heute nicht auf schwimmende Seezeichen verzichten. Gerade in Küstengewässern und im Wattenbereich mit seinen sich ständig ändernden Untiefen und den Gezeiten muss ein Kapitän immer wissen, wo er sich aktuell befindet. Zwar orientieren sich die größeren Schiffe heute mit Hilfe des Global Positioning Systems (GPS), diese Technik funktioniert aber nur mit Strom. Fällt dieser an Bord aus, muss man sich im Wattenmeer anders orientieren – etwa über die schwimmenden Seezeichen. Sie markieren auch die Positionen von Wracks und Ankerplätzen.

Das WSA Tönning ist für rund 600 Kilometer Fahrwasser von der Elbe bis zur dänischen Grenze zuständig. Dazu kommen noch 110 Kilometer Binnenwasserstraßen auf der Eider von Rendsburg bis zur Mündung in die Nordsee. Insgesamt markieren in diesem Bereich rund 600 Leuchttonnen und Leuchtheultonnen, dazu unbeleuchtete Spitz-, Spieren- und Fasstonnen die Fahrtrouten. Bei Frost bilden sich in den Prielen des Watts Eisschollen, die bei Flut in die Fahrwasser treiben. Dieses Treibeis und gefrierende Gischt können die bauchigen Sommertonnen beschädigen und zum Sinken bringen. lno/fab

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