Weg frei für Sanierung bei Hegemann

Die Bund-Land-Bürgschaften für die angeschlagenen Hegemann-Werften machen den Weg frei für die weitere Sanierung des Schiffbau-Unternehmens.

Die Werftleitung ließ gestern verlauten, dass der von Bund und Land gewährte Bürgschaftsrahmen über 326 Millionen Euro Grundlage für erfolgreiche Kreditverhandlungen mit den Banken sei. Mit deren Krediten sollen dann die Zwischenfinanzierungen neuer Schiffe gesichert werden. „Die Bürgschaft ist ein weiterer Schritt in Richtung einer erfolgreichen Sanierung", teilte eine von den Hegemann-Werften beauftragte Berliner Kommunikationsagentur mit. Am Ziel sei man allerdings noch nicht.

Die Geschäftsführung selbst wollte sich gestern nicht zu den am Vortag gewährten Bürgschaften äußern. In den Orderbüchern der Werften in Wolgast und Stralsund stehen jüngsten Angaben zufolge Aufträge für 17 Neubauten im Umfang von 1,6 Milliarden Euro. Die Werften zählen derzeit rund 1800 Mitarbeiter.

Der Betriebsrat reagierte mit Erleichterung auf die Bewilligung des millionenschweren Bürgschaftspakets. Die Entscheidung sei ein Signal an neue Auftraggeber, „ihre Fesseln zu lösen" und geplante Aufträge freizugeben, sagte der Wolgaster Betriebsrat Carsten Frick. Die Werften waren vor einem Jahr ins Schlingern geraten. Der frühere Werfteigner Detlef Hegemann übertrug zu Jahresbeginn die Geschäfte an eine Treuhandgesellschaft, die die beiden Schiffbaubetriebe mit einem harten Sanierungskurs wieder in wirtschaftlich sicheres Fahrwasser bringen soll. Die Roland-Werft in Berne ist inzwischen aus dem Hegemann-Werftenverbund herausgelöst worden. Sie geht zum 1. Juni an die Bremer Lürssen-Gruppe.

Anfang April schieden 249 Mitarbeiter in Wolgast und Stralsund aus dem Unternehmen aus. Sie wechselten in eine Transfergesellschaft oder erhielten Abfindungen. Nach Angaben der Betriebsräte sind auf der Volkswerft derzeit rund 600 und auf der Peene-Werft rund 250 Mitarbeiter von Kurzarbeit betroffen. Selbst wenn alle Projekte umgesetzt würden, reiche das Auftragsvolumen nicht für Vollbeschäftigung aus, sagte Betriebsrat Frick. Nur mit neuen Aufträgen sei ein weiterer Stellenabbau zu verhindern.

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