Weitere Beluga-Töchter in Insolvenz

Bei der finanziell schwer angeschlagenen Beluga-Gruppe haben am heute fünf weitere Tochterfirmen einen Insolvenzantrag gestellt.

Betroffen sind die Unternehmen Beluga Fleet Management Beteiligungs GmbH, Beluga Fleet Management GmbH & Co KG, Beluga Marine Service GmbH & Co KG, Beluga Offshore Crewing GmbH und Beluga Sea Academy GmbH, teilte Beluga  mit. „Die Insolvenzanträge der Gesellschaften sind eine Folge der Aufdeckung von erheblichen Unregelmäßigkeiten im Hinblick auf Umsatz und Liquidität, über die schon zuvor die entsprechenden Behörden in Kenntnis gesetzt worden waren", sagte Reedereisprecher Klaus-Karl Becker. Nach den Insolvenzanträgen der Beluga Shipping GmbH und Beluga Chartering GmbH schrumpft die Bremer Reedereigruppe damit immer mehr zusammen. Die übergeordnete Beluga Group und „andere Tochtergesellschaften" seien von denVerfahren nicht betroffen, so Becker weiter. „Beluga bestätigt ausdrücklich, dass die wichtigsten Stakeholder weiterhin konstruktive Gespräche führen, um eine gemeinsame Lösung für Beluga zu erzielen", hieß es. Nach Informationen des THB sind von dem weitverzweigten Beluga-Konstrukt, wie es Reedereigründer Niels Stolber aufgebaut hatte, allerdings nur noch kleinere Teile nicht von der Insolvenzwelle betroffen. Dazu zählt die Muttergesellschaft Beluga Group GmbH. In der unteren Ebene, auf der sich auch die Beluga Shpping GmbH befindet, sind nach Angaben von Becker nur noch die Bereiche „Education" und „Offshore" angesiedelt, die ebenfalls noch keinen Insolvenzantrag gestellt haben.

Stolberg soll indes bei der Staatsanwaltschaft zu den Betrugsvorwürfen ein Teilgeständnis abgelegt haben. Dabei soll es um den Vorwurf der „unrichtigen Darstellung" in den Bilanzen gegangen sein, berichtete gestern Radio Bremen. Stolberg wollte das zunächst nicht kommentieren. Immer neue Details werden bekannt. Bei den Vorwürfen soll es konkret darum gehen, dass er fremdes Kapital in das eigene Unternehmen gesteckt habe, welches eigentlich für Neubauten bestimmt war. Die Millionen wurden laut einem NDR-Bericht auf Auslandskonten transferiert, von wo sie mit gefälschten Dokumenten zurück ins Unternehmen geschleust wurden, um Finanzlöcher zu stopfen. Anteilseigner Oaktree hatte demnach einen 100-Millionen-Euro-Kredit zur Verfügung gestellt. Ein Teil davon soll aber nicht wie vereinbart an chinesischen Werften geflossen sein.

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