Weitere Staatshilfen beschlossen

Die Wadan-Werften in Wismar und Rostock sollen weitere staatliche Hilfe bekommen. Vier Wochen nach dem Antrag der in russischem Besitz befindlichen Werften stimmte der Lenkungsausschuss der Bundesregierung der Unterstützung zu. Nähere Einzelheiten wollte ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums am Donnerstag nicht nennen. Die Hilfe werde erst wirksam, wenn der Bundestags-Haushaltsausschuss informiert sei.

Nach früheren Angaben von Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Jürgen Seidel (CDU) geht es um eine Bürgschaft zur Absicherung von 40 Millionen Euro. Dabei trägt der Bund 60 und das Land 40 Prozent des Risikos. Laut Werftensprecher Matthias Trott ist die von Kreditversicherern verlangte Bürgschaft nötig, um den Bau von Großfähren für die schwedische Reederei Stena Line fortzusetzen.

Die Bürgschaft werde nur dann in Anspruch genommen, wenn die Werft Insolvenz anmelden müsse und die Schiffe nicht fertig gebaut würde. Dann bekämen die Kunden ihre Anzahlungen zurück. Die Werft verhandelt nach Angaben der Geschäftsführung derweil über neue Aufträge.

Wegen der Finanzkrise und des drastischen Einbruchs des weltweiten Seehandels gelten Schiffsfinanzierungen derzeit als ausgesprochen schwierig. Die beiden Werften in Wismar und Rostock, auf denen zusammen etwa 2400 Schiffbauer beschäftigt sind, hatten vor wenigen Monaten schon durch den Bund abgesicherte Kreditzusagen über 180 Millionen Euro erhalten. Das Land gewährte im September 2008 einen kurzfristigen 60 Millionen-Kredit, der aber zum Großteil zurückgezahlt ist.

Der FDP-Fraktionschef im Schweriner Landtag, Michael Roolf, mahnte die Werftenspitze, den dringend gebotenen Strukturwandel voranzutreiben. «Dies ist ein Tag zum Luft holen für die Werften, aber kein Tag, um sich auszuruhen. Die Probleme sind mit Sicherheit nicht alle gelöst», sagte Roolf. «Es ist aber jetzt die Zeit, die Probleme anzugehen mit einem Stück mehr Sicherheit im Rücken, so dass man die Werften modern und zukunftsorientiert aufstellen kann.»

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