Weniger Besucher bei der Kieler Woche

Die „Thor Heyerdahl“ führte die Windjammerparade an (Foto: Segelschiff „Thor Heyerdahl“ e.V.)

Weniger Besucher als im Vorjahr, aber zufriedene Gesichter: Die Kieler Woche hat nach Schätzungen von Stadt und Polizei wieder mehr als drei Millionen Gäste in den Bann gezogen.
Dass einige hunderttausend Gäste weniger kamen als im Vorjahr mit dem Topwert von 3,8 Millionen, lag aus Veranstaltersicht besonders am Wetter: Es war oft freundlich und trocken, zum Teil aber extrem – mit Hitze, starkem Regen und Gewitter.
Regen prägte am zweiten Sonnabend den maritimen Höhepunkt der Kieler Woche, die nach Veranstalterangaben das größte Sommerfest im Norden Europas und das weltgrößte Segelereignis ist. Zur Windjammerparade mit über 100 Traditionsseglern, Motor- und Dampfschiffen kamen 80.000 „Sehleute“, nach 120.000 im Vorjahr.
Angeführt wurde der Korso vom Dreimaster „Thor Heyerdahl“, weil die „Gorch Fock“ in der Werft ist. Die „Thor Heyerdahl“ ist ein pädagogisches Schulschiff und wird von einem Verein betrieben. Schon 35.000 Kinder und Jugendliche lernten hier auf Törns rund um den Globus Verantwortungsbewusstsein und Gemeinschaftssinn. Zu den Hinguckern gehörten der norwegische Dreimaster „Christian Radich“ mit Vollschiff-Takelage, der Viermast-Gaffelschoner „Santa Maria Manuela“ aus Portugal, der niederländische Zweimast-Toppsegler „Wylde Swan“ und der Zweimaster „Roald Amundsen“ aus Eckernförde.
Bei den Segelregatten traten 4000 Sportler aus über 50 Staaten an. Sie absolvierten 400 Starts in 40 Disziplinen. Für viele, darunter die deutsche Nationalmannschaft, waren die Wettfahrten das letzte internationale Kräftemessen vor Olympia in Rio de Janeiro.
Die Marine zählte zum „Open Ship“ 16.000 Besucher. 43 Einheiten aus zwölf Staaten hatten im Marinehafen festgemacht. Mit dabei war eine chinesische Fregatte, während Russland erneut vom Außenministerium die Teilnahme verwehrt wurde. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Albig hatte zur Eröffnung der Kieler Woche dafür plädiert, Russland wieder teilnehmen zu lassen. FBi/lno