Weniger Seegüter umgeschlagen
Auch der Lübecker Hafen bekommt die Wirtschaftskrise zu spüren. Im ersten Quartal 2009 wurden an den Anlagen der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) und der privaten Hafenbetreiber rund 21 Prozent weniger Ladung umgeschlagen als im ersten Quartal des Vorjahres. Gemessen an den Umständen habe die LHG 2008 aber ein angemessenes Resultat erzielt, sagte der LHG- Aufsichtsratsvorsitzende Björn Engholm am Freitag.
2008 wurden 31,7 Millionen Tonnen umgeschlagen, 2007 waren es noch 32,6 Millionen Tonnen. Der Anteil der LHG an diesem Güteraufkommen sank von 29,3 Millionen Tonnen im Jahr 2007 auf 28,5 Millionen Tonnen im Jahr 2008.
«Mit dem aktuellen Rückgang liegen wir im Trend aller Ostseehäfen.
Die Schiffe transportieren zurzeit einfach weniger Ladung, allein im März lag das Minus im Vergleich zum Vorjahr bei 15 Prozent», ergänzte LHG-Sprecher Rolf Klein. Als Folge gibt es bereits Kurzarbeit beim Hafenbetriebsverein und zwei Tochterunternehmen der LHG. Auch bei der LHG selbst gebe es bereits Gespräche mit dem Betriebsrat, sagte Klein. Hans-Gerd Gieleßen, einer der zwei LHG-Geschäftsführer, appellierte an die Gewerkschaften, einer Flexibilisierung der Arbeitszeiten der Hafen-Beschäftigten zuzustimmen, um Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern.
Die LHG hatte bereits 2008 damit begonnen, der immer schwieriger werdenden Situation gegenzusteuern. So wurden Investitionen geprüft, Überstunden, freie Tage und Urlaubskonten abgebaut und weniger Beschäftigte vom Hafenbetriebsverein angefordert. Alle sinnvollen und notwendigen Investitionen, wie zum Beispiel die Flächensanierung am Skandinavienkai oder eine Erweiterung des Seelandkais, würden jedoch in Angriff genommen, sagte LHG-Geschäftsführer Heinrich Beckmann.