Werften sichern Zukunft
Nach dem Einbruch beim Containerschiffbau müssen sich die deutschen Werften nach Meinung von Staatssekretärin Dagmar Wöhrl weiter spezialisieren. «Marktchancen bestehen vor allem bei Fähren, Kreuzfahrtschiffen, Yachten und Spezialschiffen für den Offshore-Bereich», sagte die Koordinatorin der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft am Donnerstag in Berlin. Hier halte Deutschland bereits einen Marktanteil von zehn Prozent. Die Ausrichtung «auf hochmoderne, sichere, umweltverträgliche, innovative Spezialschiffe muss konsequent und noch umfassender als bisher erfolgen», meinte Wöhrl.
Trotz der Auftragsflaute gehe sie davon aus, dass weitere Insolvenzen im Werftenbereich und der Verlust von Arbeitsplätzen vermieden werden können. «Die Werften sind dabei, eine Neuausrichtung ihrer unternehmerischen Konzepte vorzunehmen, um die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit auch nach der Krise zu sichern. Dies halte ich für absolut notwendig», sagte Wöhrl. Mit ihrem Knowhow, ihrem hohen technischen und technologischen Qualitätsstandards sowie ihrer Flexibilität haben sie gute Voraussetzungen ihre Positionen zu behaupten und auszubauen.
Im ersten Halbjahr 2009 konnten die deutschen Seeschiffswerften lediglich fünf Neubauaufträge im Wert von 113 Millionen Euro hereinnehmen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag der Wert der Auftragseingänge noch bei über zwei Milliarden Euro. Völlig zum Erliegen gekommen sei die Auftragstätigkeit bei Containerschiffen. Nach neueren Erhebungen des Instituts für Wirtschaft und Arbeit (Bremen) sind gegenwärtig auf den Werften rund 17 500 Menschen beschäftigt. Das sind etwa 3100 oder gut 15 Prozent weniger als vor einem Jahr.