Werk im Fährhafen
Das Betonummantelungswerk für den Bau der Ostsee-Pipeline auf der Insel Rügen soll im Frühjahr seinen Betrieb aufnehmen. Die Haupthalle sei errichtet, derzeit würden die Maschinen installiert, sagte ein Sprecher des russisch-europäischen Bau- und Betreiberkonsortiums am Mittwoch. Älteren Nord-Stream-Angaben zufolge sollte im Januar mit der Produktion begonnen werden. Auf die Frage nach möglichen Verzögerungen hieß es: «Es gibt keine Verzögerungen. Wir liegen absolut im grünen Bereich.»
In dem Werk im Fährhafen Sassnitz-Mukran soll ein Großteil der für den ersten Leitungsstrang benötigten 100 000 Rohre mit einem elf Zentimeter dicken Erzbetonmantel versehen und von dort zu den Verlegestützpunkten entlang der 1200 Kilometer langen Trasse vom russischen Wyborg nach Lubmin bei Greifswald transportiert werden.
Bis zu 150 Arbeitskräfte sollen in dem Werk des französischen Unternehmens Eupec tätig sein. Die Einstellungsgespräche liefen derzeit, hieß es. Das Unternehmen Eupec hatte vor einem Jahr den 30-Millionen-Euro-Auftrag von Nord Stream erhalten. Rund 20 000 Stahlrohre lagern bereits in Sassnitz. Im finnischen Kottka entsteht ein zweites Betonummantelungswerk.Nord Stream will von 2011 zunächst rund 27,5 Milliarden Kubikmeter russisches Erdgas pro Jahr durch die Pipeline nach Mittel- und Westeuropa leiten. Ein zweiter Leitungsstrang mit gleicher Kapazität soll später in Betrieb gehen. Das rund 7,4 Milliarden Euro teure Vorhaben ist noch nicht genehmigt. Nord Stream hatte im Dezember 2008 die Anträge für das deutschen Genehmigungsverfahren bei den Behörden eingereicht. An der Gesellschaft sind die Unternehmen Gazprom (51 Prozent), Wintershall, E.ON Ruhrgas (je 20 Prozent) und Gasunie (9 Prozent) beteiligt.