Weserfähre als Löschschiff
Dank einer ungewöhnlichen Kombination aus Feuerwehrauto und Fähre steht künftig an der Weser ein Löschschiff für den Kampf gegen Brände bereit. Die Feuerwehr der Stadt Nordenham und die Besatzung der Weserfähre «MS Bremerhaven» hätten die Anlage am Dienstagabend erfolgreich getestet, teilte die ebenfalls an der Übung beteiligte Polizei Oldenburg am Mittwoch mit. Die Feuerwehr kann zwei Wasserwerfer auf eines ihrer Fahrzeuge montieren, sie zur Fähre bringen und dort anschließen. Die Wasserwerfer sind Teil eines mobilen Containers, zu dem auch ein Tank und eine Pumpe gehören.
«Der große Vorteil ist, dass die neue Anlage auch bei Bränden an Land zum Einsatz kommen kann», sagte Polizeisprecher Mathias Kutzner.
Für einen Einsatz auf dem Wasser halte sich auch das Personal der Fähre ab sofort 24 Stunden am Tag bereit. Das 740 000 Euro teure Projekt werde vom Land Niedersachsen und der Stadt Nordenham finanziert. «Darin enthalten sind die Kosten für die Anschaffung der Anlage, den Umbau an Deck und die Bereitstellung für die nächsten Jahre», sagte Kutzner. Die Verträge liefen vorerst bis 2018. Anschaffung und Unterhalt eines reinen Löschschiffes hätten ein Vielfaches gekostet.
Im Notfall werden die «MS Bremerhaven» und die Feuerwehr parallel alarmiert. Sei das Fährschiff gerade in Betrieb, müsse es zurück zum Anleger und entladen werden. Einsatzbereit für das Löschen von Schiffs- oder Hafenbränden sei die Kombination aus Feuerwehrauto und Fähre spätestens nach 30 Minuten. Die Anlage kann 8000 Liter pro Minute aus der Weser pumpen. Ihr Einsatzgebiet verlaufe entlang der Weser von der Landesgrenze Bremens bis nach Bremerhaven, sagte Kutzner.