Wettbewerb beim Fährbetrieb

Das Bundeskartellamt dringt auf die Zulassung weiterer Ostsee-Fähranbieter auf der Strecke zwischen Puttgarden und dem dänischen Rødby. Die Scandlines Deutschland GmbH sei aufgefordert worden, anderen Unternehmen zu ermöglichen, auf der sogenannten Vogelflug-Route einen weiteren Fährbetrieb einzurichten, teilten die Wettbewerbshüter in Bonn mit. Scandlines ist als Eigentümer des Fährhafens auf Fehmarn einziger Anbieter auf der Strecke. Gegen ein angemessenes Entgelt sollten auch Wettbewerber Zugang erhalten, forderte das Amt. Ein Scandlines-Sprecher bestätigte den Eingang einer entsprechenden Verfügung.

«Wir nehmen das zur Kenntnis», hieß es aus der Fährreederei. Die norwegischen Konkurrenten Bastø Fosen und Eidsiva hatten bei Scandlines einen Antrag auf Mitnutzung der Hafenanlagen gestellt, der jedoch abgelehnt wurde. Grund hierfür sei, dass die raschen Umschlagszeiten in dem Hafen bei Einschluss weiterer Anbieter laut einem Gutachten nicht haltbar wären, erklärte ein Firmensprecher. Daraufhin hatten die Norweger Beschwerde in Bonn eingereicht. «Warum das Kartellamt dies anders sieht, müssen wir erst prüfen», hieß es.

Scandlines sei als bislang alleiniger Anbieter auf der Strecke marktbeherrschend, entschieden die Aufseher. Die Weigerung, Dritten die Aufnahme eines Fährdienstes zu ermöglichen, sei ein Verstoß gegen das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen. Scandlines kann innerhalb einer einmonatigen Frist mit den norwegischen Reedereien verhandeln. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig, Scandlines kann Beschwerde einlegen.

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