Wieder ein Frachter entführt
Somalische Piraten haben im Indischen Ozean einen chinesischen Frachter mit 25 Seeleuten gekapert. Der Bulker «De Xin Hai» sei am Montag außerhalb der Gewässer gekapert worden, die von verschiedenen nationalen Marineverbänden, der EU und der NATO kontrolliert werden, meldete das Hauptquartier der Anti-Piraterie-Mission "Atalanta". Die Mission stehe im?Kontakt mit dem Schiffsbesitzer, sagte ein Atalanta-Sprecher.
Ein Aufklärungsflugzeug des Atalanta-Verbandes sichtete auf einem Erkundungsflug zwei Seeräuber an Deck. Der Frachter zog zwei Boote der Piraten hinter sich her. Das im vergangenen Jahr gebaute Schiff des Pekinger Reeders Cosco ist trotz der Piratengefahr nicht bei den Sicherheitsbehörden für die Durchfahrt duch das Risiko-Gebiet registriert.
Damit sind derzeit sechs Schiffe mit 146 Seeleuten in den Fängen somalischer Piraten. Zuletzt kam am Donnerstag der Frachter «Kota Wajar» aus Singapur hinzu, den die Seeräuber in dem Gebiet in ihre Gewalt brachten, in dem jetzt auch der chinesische Frachter gekapert wurde. Die «De Xin Hai» wurde etwa 550 Seemeilen nördlich der Seychellen beziehungsweise 700 Seemeilen östlich der somalischen Küste angegriffen.
Beide Angriffe erfolgten in unbewachten Gewässern südlich des Sicherheitskorridors, den EU, die NATO und Bündnispartner im Golf von Aden kontrollieren. Auch dort ist es trotz der starken Militärpräsenz unruhig. Piraten jagten am Freitag mehr als 40 Minuten lang erfolglos ein Containerschiff und gaben Schüsse ab. Nachdem Ende September der Monsun-Regen im Indischen Ozean abflaute, sind die Piraten wieder deutlich aktiver geworden.