Wohl kein Weihnachtsgeld für Schiffbauer
Die Beschäftigten der finanziell angeschlagenen Hegemann-Werften in Stralsund und Wolgast müssen in diesem Jahr voraussichtlich auf Weihnachtsgeld verzichten.
Die IG Metall bestätigte jetzt entsprechende Informationen aus der Belegschaft der Volkswerft. Danach will Hegemann in diesem Jahr die alljährlichen tariflichen Sonderzahlungen in Höhe von 50 Prozent eines Monatsgehaltes um sechs Monate verschieben. Hegemann habe der Gewerkschaft entsprechende Pläne vorgelegt, sagte der IG-Metall-Bevollmächtigte Jan Bloempott. Weitere Informationen machte die Gewerkschaft nicht. Sie will zunächst mit ihren Mitgliedern beraten. Auf den Hegemann-Werften gilt der Flächentarifvertrag.
Hegemann muss mithilfe von Wirtschaftsprüfern bis Ende des Jahres in einem Konzept seine Zukunftsfähigkeit belegen. Dieses Sanierungskonzept ist Voraussetzung für eine Bund-Landes-Bürgschaft über 280 Millionen Euro. Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young und Unternehmensberater von K & H Business Partner haben inzwischen die Arbeit auf den Werften aufgenommen. Sie überprüfen Prozessabläufe, um neue Ressourcen zu erschließen, wie Thorsten Henkel von einer seit kurzem für Hegemann tätigen Kommunikationsagentur sagte. Dabei werden Möglichkeiten einer „strukturellen Neupositionierung" der Werften mit derzeit rund 2000 Beschäftigten überprüft.