Wrack von 1880 aufgetaucht

Wenn die Nordsee Niedrigwasser hat, dann taucht vor dem Strand von Zandvoort jetzt der Rumpf mitsamt der Reste einiger Planken der an Neujahr 1880 gesunkenen „St. Nicolas“ auf. Der Dreimaster war einst auf eine Sandbank aufgelaufen und dann durch vergessene Glut an Bord in Brand geraten. Geladenes Petroleum verschmutzte auf einer Länge von vier Kilometern das Wasser der Nordsee, Fotos: Rob Bossink

Vor der Küste des niederländischen Ortes Zandvoort ist jetzt ein 140 Jahre altes Schiffswrack aufgetaucht. Bei Niedrigwasser fallen einige Überreste des 1880 gesunkenen Dreimasters „St. Nicolas“ einige Meter vor dem Strand trocken. Dann sind Teile des hölzernen Schiffsrumpfes zu sehen und die ursprüngliche Bauform des Schiffes deutlich erkennbar.
Am 1. Januar 1880 war die „St. Nicolas“ vor Zandvoort auf eine Sandbank aufgelaufen. Je weiter sich das Wasser nun zurückzieht, desto deutlicher kann man auf Höhe des Strandabschnitts Nummer 70 den Schiffsrumpf und die seitlich daraus herausragenden Holzspanten des dreimastigen Segelschiffs sehen. Glücklicherweise konnte die gesamte Besatzung bei der Havarie westlich von Amsterdam gerettet werden.
Doch im Zuge der Rettung war das Leuchtfeuer des Dreimasters nicht vollständig gelöscht worden. Durch den vorherrschenden starken Wind wuchs die verbliebene Glut zu einem großen Feuer an, das nicht nur das hölzerne Schiff komplett erfasste, sondern auch auf das geladene Petroleum an Bord übergreifen konnte. Das brennende Öl verteilte sich auf einem vier Kilometer langen Streifen über die Nordsee. Die Bark aus St. John in Kanada wurde als typisches Hochseefrachtschiff eingesetzt.
Einen Überblick über die Gezeiten sowie das nächste extreme Niedrigwasser bietet die niederländische Gezeitentabelle online unter www.watersportalmanak.nl/getijdentabellen-2020/ijmuiden. Der Zandvoort nächstgelegene Hafen ist Ijmuiden. tja