Zwei Schiffe im Ärmelkanal kollidiert
Im Ärmelkanal zwischen England und Frankreich sind zwei Schiffe zusammengestoßen. Der Öltanker aus Malta und das englische Frachtschiff kollidierten am Freitag gegen 12.20 Uhr MESZ in der Nähe der Isle of Wight, wie die britische Küstenwache mitteilte. Nach offiziellen Angaben gab es unter den 34 Mann Besatzung keine Verletzten. Obwohl beide Schiffe beschädigt wurden, sei kein Öl ausgetreten. Zunächst war von zwei Öltankern die Rede gewesen. Bei dem Tanker handelt es sich um die unter maltesischer Flagge fahrende Skakhdag, die insgesamt 44 000 Tonnen Öl geladen hatte. Das Schiff konnte seine Fahrt zum britischen Hafen Portland nach der Kollision fortsetzen. Der Frachter Willy, der ohne Ladung auf dem Weg von Amsterdam nach Manchester unterwegs war, wartete dagegen auf eine Inspektion durch die Küstenwache. Tanker-Havarien im Ärmelkanal Im Ärmelkanal, der viel befahrenen Verbindung zwischen dem offenen Atlantik und der Nordsee, sind immer wieder Tanker havariert. In der Regel waren es Öltanker, die auseinander brachen oder sogar sanken. Die Unfälle hatten schwere Schäden für Umwelt und Tourismus der Region zur Folge. Die schwersten Katastrophen der vergangenen Jahrzehnte: 31. Oktober 2000: Im Ärmelkanal sinkt der Chemietanker Ievoly Sun und bedroht die französische Küste mit einer Umweltkatastrophe. Das italienische Schiff war am Vortag bei schwerer See leckgeschlagen. Der Tanker hat etwa 6000 Tonnen giftiger Chemikalien an Bord. 12. Dezember 1999 vor der Bretagne: Der unter Malta-Flagge fahrende italienische Tanker Erika bricht bei rauer See auseinander und sinkt. Nahezu 20 000 der etwa 31 000 Tonnen Schweröl treten aus und verschmutzen fast 500 Kilometer französische Küste am südwestlichen Ausgang des Kanals. 300 000 Seevögel verenden qualvoll. 7. März 1980 vor der Bretagne: Weiter östlich, vor der Ile de Batz, zerbricht im Sturm die Tanio, ein in Madagaskar registrierter Tanker. Auf mehr als hundert Kilometern werden bis zu 13 500 Tonnen Heizöl an die Strände geschwemmt. 28. April 1979 vor der Bretagne: Die in Liberia registrierte Gino kollidiert vor der Insel Ouessant im Westen des Kanals mit einem norwegischen Tanker und sinkt. Das Asphaltöl aus der Gino breitet sich auf dem Meeresboden aus und treibt später weit südlich bis an die Strände von La Baule. 16. März 1978 vor der Bretagne: Der US-Supertanker Amoco Cadiz (Liberia-Flagge) läuft vor Brest auf Grund und verursacht eine horrende Ölpest. Die gesamte Landung von mehr als 220 000 Tonnen geht verloren und verdreckt 360 Kilometer Küste.