Aus Box-Carriern werden Viehtransporter

Für drei ehemals deutsche Container-Feederschiffe gibt es eine Zukunft als Viehtransporter: Ein Umbau wurde bereits 2015 in der Türkei vollzogen, einen weiteren realisiert derzeit eine dänische Werft gemeinsam mit einem polnischen Sub-Contractor. Der dritte Auftrag wurde jetzt nach China vergeben.

Bei der Kuzey Star Shipyard in Tuzla ließ der jordanische Reeder Abdelrazzaq Ahmad Ghousheh im vergangenen Jahr die 2014 von der Harener Reederei Jüngerhans gekaufte „Cetus J“ (IMO 9262883, 643 TEU) zum Livestock-Carrier umbauen. Die von ihm geführte Gesellschaft Mira Shipping International betreibt den 2002 von der Hegemann Rolandwerft gelieferten, 134 Meter langen 11.947-BRZ-Frachter mit dem neuen Namen „Rahmeh“ unter Panama-Flagge. Zurzeit ist die „Rahmeh“ auf der Reise von Mauritius nach Vila do Conde in Brasilien.

Die im dänischen Egernsund ansässige Corral Line beauftragte die Karstensens Skibsvaerft in Skagen im Mai 2016 mit dem Umbau eines Containerfrachters, den sie 2012 für rund 1,5 Millionen Dollar von der schwedischen Reederei Transatlantic erworben hatte. Die in „Alondra“ umbenannte, ehemalige „Trans Njord“ (IMO 9113719, 304 TEU), 1995 als „Julia Lehmann“ bei Sietas in Hamburg gebaut, wurde nach fast vierjähriger Liegezeit in Svendborg zunächst zur Shiprepair Yard Nauta in Gdynia überführt. Dort lässt der dänische Generalauftragnehmer seit Juni Stahl- und Aluminiumarbeiten ausführen und das Deckshaus für die Unterbringung von 12 bis 14 zusätzlichen Seeleuten und Tierpflegern erweitern. Im November wird die „Alondra“ zur Erledigung von Restarbeiten in Skagen erwartet. Anfang 2017 soll sie nach Angaben des Werftchefs Knud Degn Karstensen in Dienst gestellt werden. 3100 Rinder oder eine entsprechend höhere Zahl von Schafen sollen dann auf dem 97 Meter langen und 16 Meter breiten Frachter Platz finden. Die heute vom Schiffbau-Ingenieur Bjoern Clausen geführte Corral Line ist seit 1982 als Nachfolge gesellschaft der 1896 von Kapi tän Carl Clausen in Haderslev gegründeten Rederiet C. Clausen aktiv.

Das ungarische Unternehmen Hunland Trade will das im April 2016 für 1,8 Millionen Dollar aus einem HCI-Fonds erworbene und in „Phoenix II“ umbenannte Feederschiff „Antje Russ“ (IMO 9186405) in China zum Livestock-Carrier umbauen lassen. Aktuell pendelt der 1998 bei Sietas gebaute 658-TEU-Frachter noch in Charter der Maersk-Tochter Seago Line zwischen Danzig und Göteborg beziehungsweise Kaliningrad. Voraussichtlich im November wird die „Phoenix II“ Kurs auf Asien nehmen. Hunland Trade betreibt mit der „Phoenix III“ noch einen weiteren Viehtransporter, der ursprünglich 1978 als Containerschiff bei Sietas entstand: Die ehemals marokkanische „Oulmes“ wurde 2011 auf einer türkischen Werft umgebaut. ED/fab

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