„Delphis Bothnia“ setzt neue Maßstäbe

Der Feeder-Operator Team Lines hat jetzt im Nord-Ostsee-Kanal eine bisherige Größenmarke geknackt. Der Neubau „Delphis Bothnia“ soll mit vier Schwesterschiffen in Zukunft auch 1900 TEU sicher durch die Wasserstraße bringen.

Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK) setzt seit 1895 genaue Limits. Die zehn Brücken erlauben beispielsweise nur 40 Meter Höhe über dem Wasserspiegel. Bei Länge, Breite und Tiefgang gibt es variable Grenzen. So ist der NOK für Schiffe mit 9,5 Metern Tiefgang nur dann offen, wenn die Länge 160 Meter und der Breite 32,5 Meter nicht überschreiten. Bislang waren die meisten Containerfeeder deshalb auf 160 Meter Länge und eine Ladekapazität von 1400 TEU ausgelegt.

Die „Delphis Bothnia“ (IMO 9763710) fuhr jetzt erstmals auf dem Weg von Hamburg nach Kotka in Finnland durch den Nord-Ostsee-Kanal. Das von der Kieler Maklerei Sartori & Berger betreute Schiff wurde problemlos von Lotsen und Kanalsteurern in acht Stunden durch den Kanal gebracht. In Brunsbüttel assistierte dem in Hongkong beheimateten Frachter zur Sicherheit noch der Schlepper „Bugsier 17“ als Hilfe fürs Einlaufen in die große Nordschleuse. Auf der ersten Reise bewältigte das Schiff so die Strecke vom Athabaskakai in Hamburg bis Bornholm in nur 24 Stunden, obwohl aufgrund von Arbeiten an den Schleusen in Brunsbüttel eine fast zweistündige Wartezeit anfiel. Beim Weg um Skagen wäre in 24 Stunden gerade Kap Skagen erreicht worden. Damit liegt der Zeitvorteil der Kanalpassage bei etwa einem Tag pro Strecke und bei zwei Tagen pro Rundreise von Hamburg in die östliche Ostsee.

Die 177 Meter lange und 30 Meter breite „Delphis Both nia“ kann den Kanal in fast allen Beladungszuständen passieren. Nur bei voller Beladung und dem Konstruktionstiefgang von 9,5 Metern geht es derzeit noch nicht, da die Verbreiterung der Kurven auf dem Ostende bei Kiel erst 2018 anlaufen wird. Der Maximaltiefgang für die „Delphis Both nia“ liegt aufgrund der engen Kurvenradien auf diesem Streckenabschnitt gegenwärtig noch bei 8,5 Metern, was aber in etwa dem Regeltiefgang entspricht. Nach dem Ausbau der Kurven kann das Schiff den Kanal aber auch mit vollem Tiefgang passieren.

Schwesterschiffe folgen im Frühjahr

Das Schiff wird künftig auf den Kernrouten des Feedernetzwerks von Team Lines in der Ostsee eingesetzt. Die drei Schwestern „Delphis Finland“, „Delphis Gdansk“ und „Delphis Riga“ folgen bis zum Frühjahr.

Damit die zehn Kanalbrücken über dem Nord-Ostsee-Kanal keine Gefahr darstellen, wurde der Hauptmast der Schiffe so konstruiert, dass die Spitze umgeklappt werden kann. In der Flotte des Feeder-Operators Team Lines ist die „Delphis Bothnia“ das neue Flaggschiff. Derzeit fahren 25 Frachter für das zur CMB-Tochter Delphis gehörende Unternehmen in einem Feeder-Netzwerk zwischen Spanien und St. Petersburg. FB/fab

Teilen
Drucken

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben