Klaus Eilbrecht: Vom Decksjungen zum Reeder

Der 6050-Tonnen-Bulker „Ems“ ist bis August 2016 bei Wilson EuroCarriers beschäftigt, Foto: Zech
Kapitän Klaus Eilbrecht, Geschäftsführer der Reederei Eilbrecht in Emden, kann auf eine 30-jährige Tätigkeit als Reeder zurückblicken.
Am 30. Mai 1956 in Duisburg geboren, heuerte er nach dem Schulabschluss 1974 als Decksjunge bei der DDG „Hansa“ in Bremen an. Nachdem Eilbrecht seine Ausbildung an der Seefahrtschule Leer abgeschlossen hatte, fuhr er drei Jahre als Zweiter Offizier für eine Hamburger Reederei und erwarb 1984 das Kapitänspatent. 1991 wurde Kapt. Eilbrecht zum Ems-Lotsen und fünf Jahre später auch zum Emder Hafenlotsen bestellt.
1985 fasste er den Entschluss zum Einstieg in das Reedereigeschäft. Gemeinsam mit seinem Lotsen-Kollegen Folkmar Janssen gründete Eilbrecht in Leer die Schiffahrtsgesellschaft Eilbrecht & Janssen KG. Sie stellte 1986 den 1500-Tonnen-Kümo-Neubau „Jan-Willem“ von der Papenburger Sürken-Werft in Dienst. 1990 schied Janssen aus der Firma aus. Eilbrecht führte die Gesellschaft allein weiter und verlegte die Geschäftsräume 1991 nach Emden. Unter der neuen Firmierung Reederei Eilbrecht GmbH & Co. KG wurden die nächsten beiden Kümos „Elke“ und „Heike“ angeschafft, 1997 folgte die „Westerems“. Im Jahr 2000 reihte sich der Neubau „Tomke“, ein E3-eisverstärkter 3200-Tonner, in die Flotte ein. In China liefen 2003 die von der Reederei Eilbrecht kontrahierten Neubauten „Caribbean Sina“ und „Rio Para“ (5530 tdw, 505 TEU) vom Stapel. 2006 wurde der damals sieben Jahre alte 3900-Tonner „Osterems“ für den Einsatz in der Holzfahrt von Finnland erworben. Im Jahr darauf gab es weiteren Flottenzuwachs: Der 6050 Tonnen tragende Mehrzweck-Bulker „Ems“ und die „Calypso“ mit knapp 5000 tdw kamen hinzu. Im Juni 2008 holte Klaus Eilbrecht mit der „Donau“ eine Schwester der „Ems“ als vorerst letzten Neuzugang in seine Flotte.
Für „Ems“ und „Donau“ wurde vor wenigen Tagen eine längerfristige Zeitcharterbeschäftigung mit Norwegern abgeschlossen: Wilson EuroCarriers in Bergen mit einer Flotte von aktuell 82 eigenen und 29 gecharterten Bulkcarriern zwischen 1500 und 8500 tdw nahm die „Ems“ zunächst für zwölf Monate und die „Donau“ gleich für zwei Jahre auf. Beide wurden Ende August in IJmuiden bei Wilson abgeliefert und auf Wunsch des Charterers in „Wilson Vivero“ beziehungsweise „Wilson Vigo“ umbenannt. Die erste Reise für die Norweger führte für beide Schiffe mit jeweils rund 5000 Tonnen südamerikanischem Sojaschrot von Amsterdam nach Hamburg zum Umschlag- und Produktionsbetrieb HaBeMa Futtermittel. „Ems“ und „Donau“ entstanden 2005 bei der Peters Scheepswerf in Kampen am IJsselmeer für niederländische Auftraggeber. Die 111,40 Meter langen, 13,40 Meter breiten und 5,75 Meter tiefgehenden 3995-BRZ-Frachter weisen ein Laderaumvolumen von 280.000 Kubikfuß auf und besitzen die Eisklasse E2. ED/fab