LNG-Bebunkerung in Brunsbüttel bewährt

Das Bunkerschiff „Kairos“ versorgt den Produktentanker „Ramelia“ im Hafen von Brunsbüttel mit LNG, Foto: Brunsbüttel Ports GmbH

Der Standort an der Elbe hat mittlerweile viele LNG-Kunden gewonnen, Foto: Brunsbüttel Ports GmbH
LNG setzt sich immer mehr als Treibstoff in der Schifffahrt durch. Im Hafen von Brunsbüttel wurde durch das unter Zypern-Flagge fahrende Bunkerschiff „Kairos“ (IMO 9819882) der Firma Nauticor erstmals ein Produktentanker per Ship-to-Ship-Bebunkerung versorgt. Die 150 Meter lange „Ramelia“ (IMO 9818280) nahm Flüssigerdgas auf.
Die „Ramelia“ gehört dem auf der schwedischen Insel Donsö ansässigen Schifffahrtsunternehmen Älvtank und wird von der Gothia Tanker Alliance gemanagt. Wie bereits bei einer Vielzahl an Bebunkerungen zuvor wurde die Versorgung des Schiffes mit LNG im Rahmen eines 2018 zwischen Furetank, ebenfalls ein Mitglied der Gothia Tanker Alliance, und Nauticor unterzeichneten LNG-Belieferungsvertrages durchgeführt. „Durch den Antrieb unseres Schiffes mit LNG sind wir in der Lage, die Emission von Schadstoffen und Lärm zu verringern und die Auswirkungen auf die Umwelt zu senken. Um dieses Potenzial nutzen zu können, ist es von besonderer Bedeutung, dass die Versorgung mit LNG gesichert ist. Dank der Anstrengungen von Gasum und Nauticor ist LNG in vielen Häfen in Nordwesteuropa verfügbar“, sagte Christian Nilsson, Geschäftsführer von Älvtank.
Gasum ist der Mutterkonzern von Nauticor. Gemeinsam mit dem LNG- und Biogasgeschäft der Linde AG in Skandinavien wurde Nauticor zum 30. April 2020 von dem skandinavischen Energieversorgungsunternehmen Gasum übernommen. „Die Übernahme von Nauticor stellt einen wichtigen Schritt für die Wachstumsstrategie von Gasum dar. Die erfolgreiche Durchführung der LNG-Versorgung der ‚Ramelia‘ zeigt unser Bekenntnis für die Entwicklung des LNG-Bunkermarktes in Nordwesteuropa. Mit Deutschland können wir ein weiteres Land zu der Liste von Bunkerorten hinzufügen, an denen wir die Verfügbarkeit des umweltfreundlichen Treibstoffes LNG für unsere Kunden sicherstellen”, sagte Jacob Granqvist, Sales Director Maritime bei Gasum.
Die Ship-to-Ship-Bebunkerung wird als weiterer Meilenstein zur Etablierung von LNG in der Schifffahrt und in Deutschland angesehen.
Die Bebunkerung stellt bereits die zweite Deutschlandpremiere in Brunsbüttel dar, nachdem im Oktober vergangenen Jahres die erste deutsche LNG-Ship-to-Ship-Bebunkerung im Elbehafen durch die „Kairos“ durchgeführt worden war. „Die erste LNG-Ship-to-Ship-Bebunkerung eines konventionellen Tankers in deutschen Gewässern ist der nächste Meilenstein für die Verwendung von LNG als umweltfreundlichem Schiffstreibstoff in Deutschland und zugleich für die Etablierung Brunsbüttels als führender LNG-Standort an der deutschen Nordseeküste. Wir freuen uns, mit Nauticor einen kompetenten Partner an der Seite zu haben, und sehen weiteren gemeinsamen LNG-Ship-to-Ship-Bebunkerungen in Brunsbüttel entgegen”, sagte Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH.
Auch der zur Deme-Gruppe gehörende Laderaumbagger „Scheldt River“ (IMO 9778143, Baujahr 2017) nutzte erneut die Bebunkerung mit LNG in Brunsbüttel. Schiff und Besatzungen führen derzeit Arbeiten auf der Unterelbe zwischen Cuxhaven und Wedel durch. Im Oktober 2019 war die „River Scheldt“ erstmals in Brunsbüttel mit LNG versorgt worden. In den kommenden Wochen stehen nun weitere regelmäßige Schiff-zu-Schiff-Bebunkerungen der „Scheldt River“ durch die „Kairos“ an. Über Verbindungsschläuche gelangt das LNG aus dem Laderaum der „Kairos“ in die Tanks der „Scheldt River“ – 490 Kubikmeter in eineinhalb Stunden. Das entspricht umgerechnet 13 Lkw-Ladungen. „Die Nachfrage nach LNG als Schiffstreibstoff steigt kontinuierlich an, so dass LNG nicht mehr nur einen alternativen, sondern einen im Markt bereits etablierten Treibstoff für die Schifffahrt darstellt“, berichtet Schnabel. tja