Neues Räumschiff soll Inselverkehr sichern

Die Fahrrinnen zu den Ostfriesischen Insel versanden und verschlicken. Weht der Wind aus Osten, müssen Fährschiffe oft wegen zu niedrigen Wasserstandes den Dienst einstellen. Ein neues Räumschiff soll Abhilfe schaffen.

Damit will Niedersachsen den Fährverkehr zu den Ostfriesischen Inseln sicherstellen. „Die Erreichbarkeit der Inseln ist für Insulaner, für die Wirtschaft und auch für die Touristen von existenzieller Bedeutung“, erklärten jetzt Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne). Das neue 23 Meter lange und sieben Meter breite Schiff mit einem Tiefgang von 1,20 Meter soll im März in Dienst gestellt und für die Unterhaltungsarbeiten der Fahrrinne der Fährschiffe eingesetzt werden. Die Investitionskosten betragen nach Angaben der Ministerien vier Millionen Euro.

Mit dem Neubau wird es endlich gelingen, die Kapazitätslücke für die Unterhaltungsarbeiten zu schließen, hieß es. Das Vorgängerschiff „Utlandshörn“ war im Sommer 2010 wegen technischer Mängel außer Betrieb genommen worden. Der damals zuständige Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) hatte eine Ersatzbeschaffung abgelehnt und eine Vergabe der Arbeiten an private Unternehmen favorisiert. Nachdem weder die Ausschreibungen noch die Prüfung einer Privatisierung ein zufriedenstellendes Ergebnis erbracht hatten, stimmte der Landtag im Oktober 2013 einem neuen Schiff zu.

Die Räumkapazitäten an der ostfriesischen Nordseeküste werden mit dem neuen Schiff deutlich verbessert und die Fahrrinnen vertieft. Erst am vorvergangenen Wochenende war wegen niedriger Wasserstände aufgrund des starken ablandigen Ostwindes der Fährverkehr nach Wangerooge und Juist eingestellt worden. Am Dienstagmorgen war die Fähre „Frisia II“ bei ablaufendem Wasser fast zwölf Stunden im Watt stecken geblieben und erst mit Hochwasser wieder freigekommen (THB berichtete).

Derzeit steht für die in der Zuständigkeit des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) laufenden Arbeiten nur ein Schiff – die „Hooge Hörn“ – zur Verfügung. Die landeseigene Hafengesellschaft NPorts unterstützt den NLWKN durch den Einsatz der „Seekrabbe“, soweit freie Kapazitäten zur Verfügung stehen. Beide Schiffe sind stark ausgelastet. Das Außentief von Harlesiel nach Wangerooge steht jedoch ganz oben auf der Bearbeitungsliste des Umweltministeriums. Zuletzt war die „Seekrabbe“ in Neuharlingersiel im Einsatz. Gleich im Anschluss begannen am Freitag die Arbeiten am Wittmunder Außentief. FBi/lni

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