Vier eisverstärkte Box-Carrier für Schulte

Die „Barmbek“ mit Eisklasse E4 ist auch im Winter nach Finnland und Russland unterwegs, Foto: Zech
Knapp zwölf Jahre nach ihrer Indienststellung haben die vier Containerfrachter der „Eilbek“-Klasse jetzt innerhalb Hamburgs den Reeder gewechselt.
Mehrere Monate dauerten die Verhandlungen mit in- und ausländischen Kaufinteressenten. Den Zuschlag für die Kiel-Max-Carrier erhielt die Bernhard-Schulte-Gruppe bei einem Gebot von rund 39 Millionen Dollar. Die Schiffe verfügen über eine Tragfähigkeit von 15.950 Tonnen auf neun Metern Maximaltiefgang, Stellplätze für 1636 TEU und die höchste finnisch-schwedische Eisklasse E4 (1A Super).
Das technische Management für die bisher von der RHL Reederei Hamburger Lloyd bereederten Schwestern „Eilbek“, „Reinbek“, „Flottbek“ und „Barmbek“ übernahm Bernhard Schulte Shipmanagement. Die „Eilbek“ (IMO 9313199) wurde im März in Hamburg geliefert und von Liberia nach Zypern umgeflaggt, auch die „Barmbek“ (IMO 9313228) wurde in Hamburg bereits übernommen. Für die „Flottbek“ (IMO 9313216) erfolgten in Bremerhaven jetzt ebenfalls Eigner- und Flaggenwechsel. Die „Reinbek“ (IMO 9313204) wird am 25. April zur Übergabe und Umflaggung in Hamburg erwartet.
„Wir sehen diesen Flottenzuwachs als einen weiteren Meilenstein im Zuge unserer kontinuierlichen Expansion in ganz speziellen Marktsegmenten“, sagt Jan Warmke, seit 2013 Geschäftsführer von BSM Germany. Es sind die ersten eisverstärkten Box-Carrier in der Schulte-Flotte. Zuvor übernahm BSM Germany das Management für die neu gebauten Windenergie-Serviceschiffe „Windea La Cour“ und „Windea Leibniz“ (THB 9. März 2017). Einen weiteren Neuzugang erwartet das Unternehmen Ende April. Dann überträgt die in Montreal ansässige Canadian Forest Navigation das technische Management für ihren eisverstärkten Bulk-Carrier „Labrador“ von Navarone an BSM. Es handelt sich um einen 2010 in China gebauten „Laker“ mit einer Tragfähigkeit von 30.900 Tonnen.
Die im ersten Halbjahr 2005 von der Papenburger Meyer Werft gelieferten Containerfrachter „Eilbek“, „Reinbek“, „Flottbek“ und „Barmbek“ sind seit mehreren Jahren für den dänischen Zeitcharterer Unifeeder im Ostsee-Einsatz und bedienen in erster Linie finnische und russische Häfen. Für Mai und Juni 2017 steht die erneute Verlängerung des Vertrags mit Unifeeder oder eine Neuvercharterung der Schiffe an, für die aktuell eine Tagesmiete von mehr als 10.000 Dollar zu erzielen ist.
Die Befrachtung erfolgt nach dem Eignerwechsel nun durch die Schulte-Beteiligungsgesellschaft Hanseatic Unity Chartering in Hamburg. Die 169 Meter langen und 27 Meter breiten 16.324-BRZ-Frachter mit geschlossenen Laderäumen vorn und an den Seiten sowie vier Open-Top-Räumen in der Mitte können 1090 TEU mit einem Gewicht von jeweils 14 Tonnen transportieren und verfügen über Anschlüsse für 310 Kühlcontainer. Mit einer Maschinenleistung von 12.640 Kilowatt erzielen sie eine Geschwindigkeit von 19 bis 20 Knoten.
Bei der RHL Reederei Hamburger Lloyd gab es mit dem Verkauf dieser vier Containerschiffe auch eine personelle Veränderung. Der technische Direktor Michael Brandhoff hat das Unternehmen nach knapp zehn Jahren verlassen. Brandhoff ist jetzt Managing Director/Deputy COO bei Rickmers Shipmanagement und in der Funktion Global Head für das Technical Department weltweit zuständig. ED/fab