„Ajos G.“ nach Istanbul verkauft
Die „Ajos G.“ war fast 20 Jahre für Gerdes im Einsatz, Foto: Hasenpusch
Die Kamer Marine Shipping Company in Istanbul hat ihre Küstenschiffsflotte mit dem Kauf eines 3000-Tonners aus Haren/Ems auf 13 Einheiten ausge baut.
Nur wenige Wochen nach Übernahme des 1996 entstandenen 4775-Tonners „Mostein“ (IMO 9100176) aus Norwegen wurde nun die ebenfalls 20 Jahre alte „Ajos G.“ (IMO 9145138) unmittelbar vor der fälligen Erneuerung der Klasse von der Reederei Josef Gerdes erworben, in „Ajos“ umbenannt und unter die Flagge der Komo ren gebracht.
Während die auf einer russischen Werft entstandene „Mostein“ für 1,2 Millionen Dollar den Eigner gewechselt hat, sollen die Türken für die im Juni 1996 von der Slowakischen Schiffswerft in Komárno (SLK) gelieferte „Ajos G.“ nach unbestätigten Maklerinformationen etwa 1,3 Millionen Dollar gezahlt haben. Die Reederei Gerdes hatte im Mai 1995 noch einen weiteren Minibulker dieses Typs in Fahrt gesetzt: Die „Annlen G.“ wurde aber bereits im Oktober 2008 an die Elmshorner Reederei Seavoss veräußert und fährt heute als „Marley“ für belgische Eigner. Es handelt sich um see-, fluss- und kanalgängige, 88 Meter lange und 11 Meter breite 2061-BRZ-Frachter mit einem Laderaumvolumen von 4162 Kubikmetern, Stellplätzen für 118 Container und einer Geschwindigkeit von 11,5 Knoten.
In der überwiegend unter Billigflaggen wie Vanuatu, Komoren oder Cook Islands fahrenden Flotte der Kamer Marine Shipping Company sind die Neuzugänge „Mostein“ und „Ajos“ schon das zehnte und elfte Schiff mit einer „deutschen Vergangenheit“: „Mostein“ gehörte 2004 bis 2006 als „Moritz“ dem Reeder H. J. Hartmann in Cadenberge. Und auch „C. Endeavour“, „C. Pioneer“, „Stad“, „Nurs“, „Mermerdelen“, „Antari“, „Fortune“, „Barla“ und „Susanna I“ wurden früher als „Wahlstedt“, „Leeswig“, „Stadum“, „Wilke“, „Katharina D“, „Bensersiel“, „Birgit Sabban“, „Hohebank“ beziehungsweise „Susanna“ in Deutschland gemanagt. Älteste Einheit ist die seit August 2010 unter der Flagge von Sierra Leone für Kamer Marine fahrende „Barla“. Sie lief bereits 1977 auf der Lühring-Werft in Brake vom Stapel. ED/fab
