„Frisia V“ zum Abbruch nach Papenburg

Das Fährschiff „Frisia V“ war 50 Jahre zwischen Norddeich und Norderney im Einsatz (Foto: Hasenpusch)

Die Reederei Norden-Frisia lässt ihre 1965 in Fahrt gebrachte und damit älteste Auto- und Personenfähre „Frisia V“ verschrotten. Für die Fähre gab es auch Kaufinteressenten aus Costa Rica.
Die DA Schiffsverwertung in Papenburg, die im März dieses Jahres bereits das 1967 gebaute, 31 Meter lange Küstenfahrgastschiff „Wappen von Norderney“ von der Norden-Frisia zum Rückbau erworben hatte, soll nun auch die mit fast 64 Metern Länge deutlich größere „Frisia V“ (IMO 8827181) fachgerecht zerlegen. Das Tochterunternehmen der Augustin Entsorgung (Meppen) wird die rund 750 Tonnen schwere Fähre voraussichtlich noch in dieser Woche von Norddeich nach Papenburg holen. Die „Frisia V“ ist seit August 2015 aufgelegt. Sie wurde ersetzt durch den von der Emder Cassens Werft gelieferten und am 28. Juli 2015 in Dienst gestellten Neubau „Frisia III“, der bei 74,30 Metern Länge und 13,40 Metern Breite bis zu 60 Fahrzeuge und rund 1500 Passagiere befördern kann.
Die „Frisia V“ wurde im Juni 1965 als Neubau 529 der Meyer Werft in Papenburg an die Norden-Frisia übergeben und später dreimal umgebaut. Schon 1972 erfolgte eine Verlängerung von 44 auf 53,70 Meter, und 1984 wurde das Schiff um weitere 10 Meter gestreckt. Die Kapazität wurde damit von ursprünglich 25 Autos und 800 Passagieren auf 52 Fahrzeuge und 1442 Fahrgäste erhöht. 1991 wurde schließlich noch das Promenadendeck über das Autodeck verlegt und das Ruderhaus von der Steuerbordseite über die gesamte Schiffsbreite erweitert.
Bevor sich die Reederei jetzt zum Verkauf der „Frisia V“ an die Papenburger Abbrecher entschloss, hatte sich auch eine Reederei aus Zentralamerika durch Vermittlung der Hamburger Maklerfirma Macholl & Specht für das noch gut erhaltene Fahrzeug interessiert. Die Coonatramar aus Puntarenas (Costa Rica), die einen Fährdienst an der Pazifikküste des Landes im Golf von Nicoya von Puntarenas nach Playa Naranjo betreibt, hatte im März 2003 bereits das drei Jahre ältere Schwesterschiff „Frisia VIII“ (IMO 8842519) gekauft. Es ist unter dem Namen „San Lucas II“ noch heute im Einsatz. Die „Frisia V“ sollte die 1968 als „Römö“ auf der Husumer Werft entstandene und seit November 1998 für die Coonatramar fahrende „El San Lucas“ (IMO 6807503) ersetzen, die kürzlich wegen technischer Mängel stillgelegt werden musste. Das Geschäft kam aber aufgrund von Finanzierungsproblemen nicht zustande. ED/fab