Lösch- und Polizeiboote gegen Höchstgebot

Das 47 Jahre alte Löschboot „FLB 23-2“ wird in Stralsund nicht mehr benötigt und steht jetzt zur Versteigerung, Foto: Vebeg

Zum Verschrotten: Die BP-21 „Bredstedt“ wird bei der Vebeg angeboten, Foto: Vebeg

11,50 Meter lang ist das außer Dienst gestellte Streifenboot aus Münster, Foto: Vebeg
Drei ausgemusterte Behördenschiffe stehen derzeit bei der Verwertungsgesellschaft des Bundes über das Onlineportal www.vebeg.de zur Versteigerung. Darunter auch erneut das frühere Bundespolizeischiff BP-21 „Bredstedt“. Das war bereits im Sommer im Angebot – damals fand sich kein Käufer. Darüber hinaus sollen jetzt auch das Wasserschutzpolizei-Streifenboot „WSP 15“ aus Münster und das Feuerlöschboot „FLB 23-2“ aus Stralsund gegen Höchstgebote abgegeben werden.
Noch bis zum 8. Februar 2021 läuft die Auktion des ausgemusterten Einsatzschiffes der Bundespolizei. 1989 wurde das 65,51 Meter lange Schiff auf der Elsflether Werft gebaut, der Rumpf besteht aus Stahl, der Aufbau aus Aluminium, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 22,6 Knoten angegeben. Die Außerdienststellung der nicht mehr selbst fahrfähigen „Bredstedt“ erfolgte im November 2018. Das ausgemusterte Einsatzschiff (Leergewicht: 626 Tonnen) unterliegt den Bestimmungen des Kriegswaffenkontrollgesetzes (KWKG) und des Außenwirtschaftsgesetzes (AWG). Der Erwerb, die Beförderung sowie die Ausfuhr aus der Bundesrepublik Deutschland sind daher genehmigungspflichtig, außerdem muss es unter Aufsicht der Bundespolizei in einem Mitgliedstaat der EU oder in der Türkei vollständig demilitarisiert und verschrottet werden. Wer sich an der Ausschreibung beteiligt, muss mit der Gebotsabgabe den Ort der Verschrottung mitteilen. Unter mail können sich Interessierte für die am 2. Februar angebotene Besichtigung in Neustadt/Holstein anmelden. @ vebeg.de
Wer schon immer von einem eigenen Löschboot geträumt hat, kann jetzt in Stralsund fündig werden: Die Feuerwehr Stralsund hatte die Einheit bis August 2020 genutzt. 1973 wurde das Schiff mit einem Rumpf aus Stahl und Aufbauten aus Aluminium bei der VEB Yachtwerft Berlin gefertigt. Es ist 23,22 Meter lang und 4,58 Meter breit. Die 2006 generalüberholten Hauptmaschinen sind 340 Betriebsstunden gelaufen und leisten zwei Mal 374 kW. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 14 Knoten. Die verbaute Feuerlöschkreiselpumpe fördert pro Minute bis zu 5600 Liter.
Die letzte Untersuchung auf Helling erfolgte im August 2018, damals wurden Plattenstärken zwischen 3,6 und 5,8 Millimeter im Bodenbereich festgestellt. Das Bau- und Ausrüstungszeugnis ist vor drei Monaten erloschen. Am 10. Februar 2021 wird eine Besichtigung angeboten, die Gebote müssen bis zum 18. Februar vorliegen.
43 Jahre alt ist mittlerweile die „WSP 15“ der Wasserschutzpolizei Nordrhein-Westfalen. Auf der Schless Werft in Wesel wurde das 11,50 Meter lange Streifenboot 1977 gebaut. Zwei MAN-Motoren D2866 E stammen von 1996, sie leisten jeweils 177 kW. 2013 wurde eine neue Abgasanlage installiert, 2019 gab es eine letzte Inspektion, damals erfolgte auch die letzte Dockung. Besichtigungen können unter der Telefonnummer (0203) 2803201 am Lagerort Münster vereinbart werden. Auktionsende ist am 20. Januar 2021. tja